Nein, auch in diesem Trainingsbericht werden Sie nicht erfahren, wie er sich am Sonntag entscheidet. Allein die Tatsache, dass diesem "er" momentan kein Name verliehen werden muss, trotzdem aber alle wissen, wer gemeint ist, zeigt wie unbeachtet das sportliche Treiben an diesem Rennwochenende vor sich hinbrummt. Immerhin brummten die Motoren in der zweiten Trainingsstunde in Monza ein bisschen mehr als noch heute Morgen.

Bei Honda war das Motoren-Geheule am größten: Anthony Davidson erlebte im zweiten Freien Training seinen zweiten Motorschaden des Tages! Nachdem er heute Morgen nur wenige Kurven weit gekommen war, rauchte sein Honda-Aggregat diesmal erst nach 8 Runden ab. Bei den zwei Stammfahrern tauschte Honda in Folge dessen die neuen Treibwerke gegen eine erprobte Version aus. Eine Strafversetzung droht Jenson Button und Rubens Barrichello deshalb aber nicht: sie waren vorher noch keine Runde gefahren und hatten nigelnagel neue Motoren im Heck ihrer Boliden.

Im Kampf um die Freitagsbestzeit kam es unterdessen zu einem deutschen Duell. Senkrechtstarter Sebastian Vettel holte sich nach dem 2. Training in Istanbul und dem 1. Training heute Morgen seine insgesamt dritte Freitagsbestzeit im erst vierten Freitagstraining! Dabei war sein Gegner in der Zeitenjagd kein geringerer als der angesichts der Medieneuphorie wichtigste Mann des Wochenendes: Michael Schumacher.

Zwei Dinge dürfen dabei allerdings nicht vergessen werden: Freitagsbestzeiten bedeuten nicht immer, was sie versprechen, immerhin durfte Vettel mit mehr Reifen, mehr Runden, mehr Drehzahl und weniger Sprit fahren. Nichtsdestotrotz zeigte der BMW Sauber-Nachwuchsstar erneut eine starke Leistung. Und zweitens: Vorhersagen vom Donnerstag sind nicht immer korrekt. So hatte Michael Schumacher die von Fernando Alonso angekündigte Ferrari-Dominanz gestern noch heruntergespielt. Hinter Vettel bewiesen Schumacher und Massa aber mit den nächstbesten Zeiten und den klar schnellsten Runden aller Stammfahrer das Gegenteil. Was all dies Wert ist, wird sich jedoch erst am Samstag zeigen. Schließlich ist Renault nicht für seine Freitagszeitenjagd bekannt und spult stattdessen lieber Long Runs ab, die bei den Testfahrten letzte Woche beeindruckend gut waren. Heute wurden Alonso und Fisichella 8. und 15.