In Monza zu fahren, ist auf jeden Fall sehr außergewöhnlich. Erstens ist das die einzige echte Highspeedstrecke, auf der wir fahren. Zweitens muss man nirgendwo so hart wie hier über die Randsteine fahren. Drittens kann man überholen, und viertens ist die Formel-1-Stimmung in Ferrari-Land immer super. Apropos Ferrari: Es gibt hier natürlich ein vorherrschendes Thema: Die Frage, ob Michael zurücktritt oder weiterfährt. Ich kann nur sagen, dass ich es schade finden würde, wenn er zum Saisonende aufhörte. Als siebenmaliger Weltmeister ist er ein Toppilot, und deshalb fährt eigentlich jeder andere Fahrer gern gegen ihn. Michael und ich haben beide auf der Kartbahn in Kerpen-Manheim angefangen. Weil man sich kennt, geht mir seine Entscheidung näher als die eines anderen. Eine ganze Zeit lang haben wohl viele angenommen, dass er weiter fährt. Jetzt scheinen die meisten das Gegenteil zu glauben. Sonntag wissen wir es dann wohl alle.

Wir haben uns gut auf das letzte Europa-Rennen der Saison intensiv vorbereitet. Das gilt allerdings für die meisten Teams. Beim Test hier in der vergangenen Woche waren zeitweise 20 Autos im Einsatz. Man braucht für diesen Kurs ein Low-Downforce-Package. Geringer Luftwiderstand auf den Geraden zahlt sich hier dermaßen aus, dass man mit wenig Abtrieb in den Kurven leben muss. Mit dem für Monza entwickelten Aero-Paket wäre man auf keiner anderen Strecke schnell. Wir haben nach dem Test noch ein paar Modifikationen vorgenommen, unser Aero-Paket passt. Unsere Trainings heute liefen insgesamt gut. Wir hatten keine Probleme, auch die Reifen, die wir für Monza von Michelin bekommen haben, funktionieren anscheinend gut. Wir haben hier bislang nichts Unerwartetes erlebt.