Die Verletzungsmisere bei BMW Sauber zieht abgesehen von Robert Kubicas Einsatz in Ungarn noch weitere Kreise. Denn es hatte sich ja auch der mögliche Freitagsersatz für den Polen, Sebastian Vettel, verletzt, wodurch auf diesem Posten nun eine Lücke entstanden ist. "Der Nachteil, den wir ganz klar haben, ist dass wir den Freitagsfahrer nicht haben. Einige andere Teams haben den zwar auch nicht, aber im Vergleich zu den letzten Rennen ist das schon ein bisschen problematisch", meinte Nick Heidfeld gegenüber motorsport-magazin.com. Deswegen müsse sich das Team jetzt umstellen, ein neues Programm herausfahren und die Reifen testen, meinte er weiter.

Trotz dieser zusätzlichen Schwierigkeit traut Heidfeld seinem nunmehrigen Einsatzkollegen Kubica aber einiges zu. "Ich denke mit Robert haben wir einen adäquaten Ersatz für den Jaques, der auch sehr gute Leistungen in den letzten Rennen gebracht hat", sagte Heidfeld. Zwar ist dem Deutschen durchaus bewusst, dass es eine Umstellung vom Freitags- zum Einsatzfahrer ist, aber "er hat die beste Vorbereitung, die man sich vorstellen kann. Er hat beim Testen viele Kilometer gemacht, war bislang bei allen Wochenenden dabei und hat bei den meisten Meetings mitgemacht."

Aber egal ob mit oder ohne Freitagsfahrer und egal mit wem im zweiten Auto, Heidfeld sieht ähnlich wie Jaques Villeneuve ein schwieriges Wochenende auf BMW Sauber zukommen. Er meint: "Ja ich denke, es wird schwierig, weil wir in den vergangenen Rennen, vor allem im letzten, nicht sehr stark ausgesehen haben. Ich denke, es wird schwierig, aber hoffentlich besser als in Hockenheim, was der Tiefpunkt unserer Saison war und hoffentlich auch bleiben wird."

Villeneuve selbst hatte Heidfeld übrigens das letzte Mal kurz vor seiner Abreise aus Hockenheim gesprochen. Eine genaue Analyse über den wahren Zustand seines Teamkollegen konnte der Deutsche daraus aber nicht ableiten. "Ich bin am Sonntag noch während des Rennens gefahren. Also weiß ich nicht, wie der Zustand von Jaques war. Ich habe ihn nur noch ganz kurz bevor ich gefahren bin gesprochen und da hat er mir gesagt, dass der Aufprall doch recht hart war", meinte Heidfeld. Wenn ein Villeneuve von einem harten Aufprall spricht, dann wird das wohl so gewesen sein. Schließlich hat der Kanadier in seiner Karriere schon des Öfteren die Knautschzonen seines Autos getestet.