Nur das Team wusste davon, dass Jacques Villneueve nach seinem Unfall am Hockenheimring von starken Kopfschmerzen geplagt wurde. "Er war deswegen auch nicht beim Renn-Debriefing", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen in Ungarn. "Wir wurden von seinem Manager am Dienstag informiert, dass die Kopfschmerzen noch immer da sind." Das war die Basis für die einzig mögliche Entscheidung der Weiß-Blauen: Robert Kubica ersetzt den verletzten Kanadier in Budapest.

Nach dem Rennen wolle man sich die Situation um Villeneuves Gesundheitszustand erneut ansehen - das nächste Rennen findet allerdings erst drei Wochen danach in der Türkei statt. Eigentlich genug Zeit, um die Kopfschmerzen mit Aspirin auszukurieren. Dennoch weiß Theissen nicht, ob der Ex-Champion dann zurückkehren wird. "Ich weiß es nicht. Wir haben eine Entscheidung für dieses Rennen getroffen und werden uns danach damit beschäftigen."

Jetzt wolle man erst einmal die Chance nutzen Kubica unter Rennbedingungen zu testen. Die Beziehung zum Kanadier sei durch den Zwischenfall aber nicht schlechter geworden. "Nein, er hat in diesem Jahr gute Leistungen für uns gebracht." Eine Rückkehr in das zweite Renncockpit steht aber genauso wenig fest wie ein vorzeitiger Fahrerwechsel: "Im Leben gibt es keine Garantien." Auch nicht für einen Ex-Weltmeister.