Eine Stunde Freies Training, aber nur wenig Fahrbetrieb: So sah die französische Realität in Magny Cours aus. Die erste Bestzeit des Frankreich GP ging wie zuletzt üblich an BMW Sauber-Testfahrer Robert Kubica. Der Pole setzte sich mit gut drei Zehnteln Vorsprung gegen seinen Honda-Kollegen Anthony Davidson durch.

Bester Stammpilot wurde überraschend Jenson Button vor Ralf Schumacher. Auf Rang 5 der Zeitentabelle fand sich mit Adrian Sutil der zweitbeste Deutsche ein. Der MF1-Testfahrer bestätigte damit sowohl seinen starken Auftritt vom Nürburgring als auch den Aufwärtstrend seines Teams.

Die nächsten beiden Plätze gehörten mit Neel Jani und Alexander Wurz wieder zwei Testfahrern. Die Top10 komplettierten Villeneuve, Doornbos und Rosberg. Nick Heidfeld und Michael Schumacher ließen die erste Session komplett aus und drehten überhaupt keine Runde auf dem Circuit de Nevers. Bei Renault absolvierten beide Fahrer nur eine Info-Runde, Zeiten gab es beim Heimrennen der Gelb-Blauen noch nicht zu bestaunen.

Der Rundengeiz Nach einer halben Saison ist es nichts Neues: In der ersten halben Stunde blieben die Fahrer der Strecke wie üblich fern. Die großen Stars waren somit abermals die Freitagstester, die bekanntlich ihre Abschieds-Freitage absolvieren. Ab dem nächsten Jahr wird es keine dritten Piloten mehr in den Freien Trainings geben.

Die Zwischenfälle Wenig Fahrbetrieb zieht immer automatisch wenig Zwischenfälle nach sich, so war es auch diesmal. Die erste ungeplante Szene des Frankreich-Wochenendes erlebte Jarno Trulli, der mit seinem Toyota nach einem Verbremser durch das Kiesbett rüttelte. Danach gab es für seine Mechaniker einiges an Säuberungsarbeiten zu erledigen. Etwas heftiger flog wenig später Takuma Sato ins Kiesbett ab. Trotz seines Drehers konnte er seinen SA05 aus dem Kies befreien und in die Box zurückkehren. Für Sakon Yamamoto war hingegen nach 35 Minuten Schluss: Der Japaner rollte im dritten Super Aguri mitten auf der Strecke aus.

Die Analyse 16 Fahrer erzielten eine Rundenzeit. 24 Fahrer verließen immerhin mindestens einmal die Boxengasse. 29 Fahrer waren insgesamt angetreten. Zusammen ergibt all das ein langweiliges 1. Freies Training zum Großen Preis von Frankreich. Wer noch ein Argument für eine Veränderung des Freitagsformats braucht, der sollte sich diese Trainingsstunde noch einmal in der Wiederholung ansehen. Die Streichung der Freitagstester für 2007 wird die Situation sicherlich nicht verbessern - denn die vier Top-Teams haben schon jetzt keinen Freitagsfahrer und bleiben trotzdem wie Ferrari geschlossen in der Box.