Nach dem letzten Silverstone-Test kamen Gerüchte auf, wonach die Kurvengeschwindigkeiten auf dem ehemaligen Flugplatz-Kurs zu hoch und die Kräfte zu stark sein könnten. Die Fahrer klagten über Rücken- und Nackenbeschwerden und mussten teilweise extra deswegen behandelt werden. Einige Experten schlugen deshalb Alarm - die meisten Fahrer dementierten hingegen, dass die Autos zu schnell wären. Nick Heidfeld sieht die Sicherheit beispielsweise nicht gefährdet.

"Es ist nicht nur heute, sondern schon die gesamte Saison erstaunlich wie schnell die Rundenzeiten sind", gestand der BMW Sauber-Pilot. "Das hätte ich nicht erwartet. Ich ging davon aus, dass wir durch die V8-Motoren mehr Zeit verlieren würden. Durch die verbesserte Aerodynamik und die größere Reifenentwicklung haben wir die Zeit aber schon wieder reingeholt." Gefährlich sei diese Entwicklung aber nicht. "Nein, die Kurvengeschwindigkeiten liegen noch im vertretbaren Bereich."

Juan Pablo Montoya schätzt die Situation, gerade in Silverstone, anders ein. Der Kolumbianer verlangt nach größeren Auslaufzonen in Copse und Becketts. "Fragt doch einmal Liuzzi", erinnerte er gegenüber Autosport an den heftigen Testunfall des Italieners vor einigen Wochen. "Ich bin an der gleichen Stelle vor zwei Jahren abgeflogen." Grundsätzlich hat Montoya mit den High-Speed-Kurven in Silverstone "kein Problem", aber man benötige "etwas mehr" Auslaufzonen für den Fall, dass etwas "schief" gehe. "Copse und Becketts sind einfach viel zu schnell."

In Copse erreiche man beispielsweise 5,2g. "Das ist die mutigste und schnellste Kurve", sagt Montoya. "Man taucht ein und wenn die Balance gut ist, fährt man einfach durch." Allerdings sei die Kurve nicht auf jeder Runde mit Vollgas zu nehmen. Wenn die Reifen nicht mehr genügend Grip bieten, könne es "gefährlich" werden...