"Stehe ich hier vor Gericht?", wehrte sich Michael Schumacher knappe sieben Stunden nach dem Qualifying bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit der Presse nach der offiziellen FIA-Pressekonferenz. "Wenn ich schuldig sein soll, dass ich schnell fahre und dabei Fehler mache, dann bin ich schuldig."

Mit einer Strafe rechnete der Deutsche kurz vor dem Verlassen der Strecke um 21:45 Uhr nicht. "Ich glaube nicht, dass ich eine Strafe erhalte. Ich habe aber auch keine Ahnung warum es so lange dauert ein Urteil zu fällen."

Und wie lief nun die Anhörung mit den Stewards ab? "Ich habe den Stewards erklärt, was ich auch bei der Pressekonferenz gesagt habe. Wir haben die gewünschten Daten dazu vorgebracht und die FIA hat übereinstimmende Daten eingebracht. "

Den Vorfall in der Rascasse beschreibt er wie folgt: "Ich verbremste mich und mir ging die Strecke aus. So etwas passiert in Monte Carlo." Im Detail hätten sich die letzten Sekunden wie folgt abgespielt: "Es hat schon ein bisschen vorher angefangen, dass ich in Schwierigkeiten war. Ich weiß nicht, worauf man es zurückführen kann, aber ich musste schon in Kurve 6 mehr Lenkradarbeit leisten. Danach noch einmal in Kurve 10 und in der schnellen Schikane. Das Auto war einfach etwas unruhig. Meine Zeit hätte besser werden können und deshalb habe ich noch einmal alles gegeben - das ist in die Hose gegangen."

Dafür wurde er von Fahrerkollegen wie Experten heftig kritisiert. "Ich bin lange genug dabei und weiß, dass man sehr schnell verurteilt wird. Das glättet sich mit ein bisschen Abstand wieder."

"Die Kritik kam hauptsächlich von den Fahrern, die mir nicht wohl gesonnen sind", fügte er hinzu. "Wenn man so viele Jahre erfolgreich ist, dann versuchen immer viele daran zu rütteln. Wer im Auto sitzt, weiß selbst was Sache ist. Nur anhand der Informationen, die wir vorgelegt haben, kann man beurteilen was da heute passiert ist."

Von einer absichtlichen Aktion möchte der Ex-Champion nichts wissen. Er habe gar nicht gewusst, ob seine Konkurrenten noch auf einer schnellen Runde unterwegs gewesen sind. "Ich war damit beschäftigt mein Auto zu fahren und hatte keinen Funkkontakt. Ich wusste nicht wer wo und wie schnell auf der Strecke war." Durch die gelbe Flagge, ist das aber auch gar nicht nötig gewesen...