Vor sechs Wochen war Michael Ammermüller nur Motorsport-Insidern ein Begriff. Als junger Deutscher hatte er im letzten Jahr die Formel Renault unsicher gemacht. Nach einem starken Einstieg in die F1-Nachwuchsklasse GP2, stattete er am Mittwoch der Red Bull Racing F1-Fabrik in Miltony Keynes einen Besuch ab. Als Red Bull Junior durfte er sich dort einen Sitz anpassen lassen.

"In der GP2 hat jeder Fahrer seine beiden Renningenieure und das war's", sagte Michael motorsport-magazin.com. "In der Fabrik waren fünf Leute nur für meine Sitzanpassung zuständig!"

Alle seien "sehr nett" und "freundlich" zu ihm gewesen und hätten "super Arbeit" geliefert. Sein erster F1-Sitz passt ihm im wahrsten Sinne des Wortes wie angegossen. "Es hat gleich beim ersten Versuch geklappt, was nicht immer der Fall ist. Manchmal benötigt man einige Versuche, bis der Sitz 100-prozentig sitzt."

Als Übungsgerät diente Michael jener RB2, den David Coulthard am vergangenen Wochenende im Spanien GP in Barcelona einsetzte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Michael gerade sein GP2-Rennen hinter sich. Und auch seine erste Ausfahrt in einem F1-Boliden hat er bereits überstanden: In Abu Dhabi durfte er vor einigen Wochen ein Showduell gegen einen Red Bull Air Race Flieger bestreiten.

Seine F1-Rückkehr findet im Juni beim Goodwood Festival of Speed statt: Dann darf Michael wieder in einem Red Bull F1-Boliden Platz nehmen und Vollgas geben.

Ammermüller spekuliert sogar auf mehr: "Ich bin zuversichtlich, dass ich irgendwann in diesem Jahr auch noch einen richtigen F1-Test bestreiten darf", sagt er. "Vielleicht zuerst ein paar Straight Line Tests und dann möglicherweise einen echten Test." Noch stehe jedoch nichts fest. "Es sieht aber gut aus."