In Sepang waren sie de facto unschlagbar, feierten ihren zweiten Doppelsieg seit 1982 - und auch bei den Testfahrten in Le Castellet sind die Franzosen ganz oben auf der Zeitenliste zu finden. Zumindest am heutigen Mittwoch markierte Renault-Testpilot Heikki Kovalainen nach satten 161 Runden um den in der 3E SC-Konfiguration befahrenen Kurs eine Tagesbestzeit von 1:04.446 Minuten. Er distanzierte damit den McLaren-Tester Pedro de la Rosa um rund vier Zehntelsekunden - der Spanier war jedoch mit 169 Runden der fleißigste Tester des Tages.

Kovalainen absolvierte ein Reifentestprogramm für Michelin, in Vorbereitung auf die Rennen auf dem europäischen Kontinent. Cheftestingenieur Christian Silk erklärte: "Nachdem es über Nacht geregnet hatte, konnten wir wegen der anfangs feuchten Strecke nicht sofort mit unserem geplanten Programm beginnen - dafür komplettierten wir zunächst weitere Checks mit dem brandneuen Chassis R26-04.Sobald sich die Strecke ausreichend verbessert hatte, begannen wir mit der Arbeit am Reifenentwicklungsprogramm und dem Chassis-Setup." Silk erklärte sich mit dem an diesem Tag Erreichten zufrieden: "Der Wagen lief sehr gut und wir fanden bereits eine sehr gute Balance."

Pedro de la Rosa nahm bereits gestern Dienstag die neueste Motoren-Spezifikation von Mercedes in Betrieb, welche schon in Australien eingesetzt werden soll. Der Spanier erfreute sich an einem ermutigenden Tag, an dem er gleich zwei Grand Prix-Distanzen mit dem Aggregat absolvieren konnte. Gary Paffett war ebenfalls on track - und zwar mit dem Hybridwagen MP4-20, der mit einem gedrosselten V10-Motor bestückt war. Paffett fuhr die viertschnellste Rundenzeit.

Auf Rang 3 reihte sich der polnische BMW Sauber-Testpilot Robert Kubica ein, der an einem auf die Rennen in Melbourne und Imola ausgelegten Reifenprogramm arbeitete. Nach 144 Runden lag Kubica rund 5/10 hinter der Pace zurück.

Bei Toyota versucht man fieberhaft, endlich die Reifen auf Temperatur zu bekommen - doch heute war nicht unbedingt der beste Tag für die in Köln stationierten Japaner. Ralf Schumacher, der einzige Einsatzpilot vor Ort, löste jene beiden Testunterbrechungen aus, welche heute mittels roter Flagge vorgenommen werden mussten. Beide Male verendete sein TF106 auf der Strecke. Somit konnte der Deutsche lediglich 40 Runden abspulen und mit rund 2,6 Sekunden Rückstand nur den sechsten und letzten Tagesrang einnehmen. Nur rund 1,9 Sekunden Rückstand hatte sein Teamkollege Ricardo Zonta nach 79 gefahrenen Runden zu beklagen - womit beide Toyota das Schlusslicht auf dem Zeitenmonitor bildeten. Die Tests in Le Castellet werden auch morgen Donnerstag fortgesetzt.