Problematisch gestaltete sich der Beginn der V8-Ära für McLaren-Mercedes. Bei den bisherigen Testfahrten fuhren die MP4-21 dem Feld hinterher. Kimi Räikkönen erklärte Ende Januar unverhohlen: "Unser größtes Problem ist der Motor." Ebenfalls wenig werbewirksam der Räikkönen-Spruch: "Wir warten jetzt auf einen richtigen Motor!" Dieser "richtige Motor" ist mittlerweile im Einsatz - man konnte damit deutliche Verbesserungen erzielen. Ein Dominator scheint der MP4-21 derzeit aber noch nicht zu sein...

Dies bestätigte auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug - in einem Interview mit Auto, Motor und Sport erklärte er: "Wir sind noch nicht dort, wo wir Mitte Februar sein wollten. Bei uns ist noch Mitte Dezember." Laut McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh soll beim modifizierten Motor die Drehzahl von 18.700 auf 19.300 U/min gestiegen sein.

Laut dem Bericht soll einerseits die vorgeschriebene Rückkehr zu Aluminium-Kolben Probleme bereitet haben, andererseits tue man sich beim Umstieg von einem Kurz- auf einen Langhuber schwer. Bei dem modifizierten Motor wurden Verbesserungen am Einlasssystem und an den Kolben vorgenommen. "Um Leistung darzustellen, ist Drehzahl gefragt", wird Norbert Haug zitiert. Auf den Cosworth-V8 würden demnach immer noch rund 700 U/min fehlen.

In einem Interview mit der Zeitschrift Motorsport Aktuell erklärte Norbert Haug, dass für den scheidenden Motorenbauer Mario Illien längst ein Nachfolgeteam in Brixworth arbeiten würde. Verantwortlich für den V8 würde Andy Cowell zeichnen, gemeinsam mit Markus Duesmann als Engineering Director. Dieses Team habe auch den V10 des Vorjahrs entwickelt, sagte Haug. Außerdem würden wichtige Teile wie das Kurbelgehäuse oder die Zylinderköpfe längst bei Mercedes in Mettingen gegossen werden und ein 70köpfiges Technikerteam in Stuttgart an dem Formel 1-Motor arbeiten.

Der Mercedes-Sportchef zeigte sich trotz aller Komplikationen zuversichtlich, dass man den Rückstand bis zum Saisonstart in Bahrain aufholen könne. Haug: "Wir kriegen die Kurve!"