Seit heute Mittwoch ist es offiziell: Yuji Ide wurde neben Takuma Sato als Einsatzfahrer für das neue Super Aguri F1-Team bestätigt. Ide bedankte sich in einer Presseaussendung artig für das Vertrauen seines Chefs Aguri Suzuki, erklärte, dass er vor seiner ersten Ausfahrt - beim Shakedown des SA05 am Dienstag auf einem britischen Flughafen - ganz schön nervös gewesen sei und dass er sich sehr auf die bevorstehenden Testfahrten mit dem adaptierten Arrows A23 freue. Doch wer ist Yuji Ide?

Ide ist in Europa wenig bis gar nicht bekannt, weil er bis auf einen kurzen Ausflug nach Frankreich ausschließlich in seiner Heimat Japan als Rennfahrer arbeitete. Seine Website ächzt seit der morgendlichen Verlautbarung unter dem Traffic - mit einem solchen Ansturm haben die Verantwortlichen wohl nicht gerechnet.

Als Youngster kann man Yuji Ide jedenfalls nicht bezeichnen, feierte er doch am 21. Januar seinen 31. Geburtstag. Er wurde 1975 in Saitama geboren, ist 178 cm groß, 63 Kilogramm schwer und sein Blut weist die Gruppe AB+ auf.

Spätzünder

Nicht nur in der Formel 1 ist Ide ein Spätzünder - erst im hohen Alter von 15 Jahren begann Ide seine Karriere im Kartsport. 1992 wurde er in einer lokalen Kart-Klasse Jahres-Zweiter. 1994 wechselte Yuji Ide in die japanische Formel 3. Dort verbrachte er die folgenden fünf Jahre ohne wirklich große Erfolge, 1999 wurde er jedoch Formula Dream-Champion. Diese Formel wird mit Dome-Chassis und rund 220 PS starken Motoren der Firma M-Tec bestritten. Doch schon 2000 kehrte Ide zurück in die japanische F3-Meisterschaft, um dort endlich einen Durchbruch zu verzeichnen und Vizemeister zu werden. Im Jahr 2001 blieb Ide der Serie treu, konnte seine Leistung jedoch nicht steigern. Im Jahr 2002 wechselte Ide in die französische Formel 3, ehe er 2003 in die japanische Formel Nippon aufstieg.

Neo-F1-Pilot Yuji Ide in Aktion..., Foto: Sutton
Neo-F1-Pilot Yuji Ide in Aktion..., Foto: Sutton

Jene Formel Nippon, die in Japan die oberste Monoposto-Rennserie darstellt, am ehesten der Formel 3000 entspricht und in der auch europäische Größen wie Heinz Harald Frentzen oder Eddie Irvine ihre Sporen verdienten. In seinem Einstiegsjahr konnte Yuji Ide den siebenten Gesamtrang belegen, im Jahr 2004 wurde er Gesamt-Dritter und schließlich krönte er sich im Vorjahr zum Formel Nippon-Vizemeister.

Jetzt wechselt Ide vom Lola-Mugen der Formel Nippon in den SA05-Formel 1. Rennsport-Erfahrungen konnte Yuji Ide also in einem ausreichenden Maße einsammeln. Die Formel Nippon-Fahrer sind wegen der recht harten Kämpfe in ihrer Serie international angesehen. Yuji Ide ist also kein Rookie im herkömmlichen Sinne und auch kein Paydriver, obwohl auch er einen Sponsor mit an Bord des Super Aguri-Schiffs gebracht hat. Yuji Ide könnte man am besten als Quereinsteiger bezeichnen - man darf gespannt sein, wie er sich schlägt. Man erinnere sich: Satoshi Motoyama, der Ide im letzten Jahr als einziger schlagen und Formel Nippon-Meister werden konnte, hat bei seinem kurzen Formel 1-Gastspiel, 2003 im Jordan, mit tollen Rundenzeiten aufhorchen lassen. Motoyama war ebenfalls als Super Aguri-Pilot im Gespräch, doch Aguri Suzuki entschied sich für Yuji Ide.