Dass der neue RS26 Achtzylindermotor von Renault erst im Januar zum ersten Mal auf der Strecke getestet wurde, bereitet dem für die Motoren zuständigen Technikdirektor Rob White kein Kopfzerbrechen: "Wie immer streben wir eine Null-Defekte-Standfestigkeit an. Wir wurden vor eine neue Herausforderung gestellt und unser Job ist es, diese Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen."

White fügte hinzu: "Generell werden die V8-Motoren höher drehen. Dies könnte in punkto Standfestigkeit zu Problemen führen. Aber dieses Problem wurde von Beginn an, als der Motor erstmals entworfen wurde, berücksichtigt. Daher gibt es hier keine spezifischen Standfestigkeitsprobleme."

Motoren-Projektmanager Leon Taillieu merkt an: "Die Zuverlässigkeit ist unsere wichtigste Priorität. Das war im vergangenen Jahr unsere große Stärke - und so soll es auch 2006 bleiben."

Im Vorjahr galt der standfeste R25 für lange Zeit als das zweitstärkste Auto hinter dem McLaren-Mercedes - doch in den letzten zehn Minuten des Abschlusstages der Valencia-Testfahrten - letzte Woche, als die Teams mit neuen Reifen und leeren Tanks auf die Strecke stürmten - konnte Fernando Alonso demonstrieren, dass der gelb-blaue Bolide in der kommenden Saison sehr wohl auch die Messlatte darstellen könnte. Technikdirektor Bob Bell warnte zudem die Konkurrenz, dass man beim Saisonstart in Bahrain noch schneller sein werde, wenn das endgültige Aerodynamik-Paket zum Einsatz kommen würde. Auch im Laufe der Saison werde man stets neue Entwicklungs-Pakete einsetzen, sagte Bell.

"Wir werden bei jedem Rennen neue Teile an den Autos haben. Das zurzeit angewandte Aero-Paket unterscheidet sich ziemlich von jenem, das in Bahrain eingesetzt wird", fügte Bell hinzu.