Bei seinem Debüt in einem GT3-Auto zeigt Max Verstappen, dass er nicht nur Formel 1 kann. Der vierfache Weltmeister feiert im 9. Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie seinen ersten Sieg. Nordschleifen-Veteranen Stippler, Krognes und Co. haben dem nichts entgegenzusetzen. Eine wilde Hetzjagd auf den offiziellen NLS-Rekord geht jedoch nicht auf.
Verstappen holt sich Führung gleich am Start: Nachdem Verstappen im Qualifying noch vom aktuellen Rundenrekordhalter Christian Krognes geschlagen worden war, zeigte er aus der zweiten Startreihe kommend gleich auf den ersten Metern auf. Außen setzte er sich neben Krognes' Aston Martin mit der #34 und ging schon in der ersten Kurve in Führung.
Krognes hatte großes Glück - beinahe wurde er von Tim Heinemanns Porsche #917 aus der Cup2-Klasse abgeräumt, als der sich auf der Bremse verschätzte und dem Aston Martin immer noch den Diffusor kaputtfuhr. Frank Stippler im Haupt-Racing-Ford #6 arbeitete sich aus den Untiefen des Feldes von P13 vor auf P3 und krallte sich auf der ersten Runde in Klostertal auch P2 von Krognes, der nun mit schlechter Aero-Balance im angeschlagenen Aston Martin haderte.

Max Verstappens Griff nach dem Nordschleifen-Rekord geht nicht auf
Verstappen hängt Nordschleifen-Profis klar ab - aber kein Rekord: Verstappen und Stippler bestimmten daraufhin in der Frühphase das Tempo. Und der 50-jährige Nordschleifen-Experte Stippler konnte Verstappens Tempo nicht gehen. Nur einmal über die ersten zwei Stunden fuhr Stippler eine schnellere Runde als Verstappen, der in dem Zeitraum über eine Minute Vorsprung aufbaute - teilweise durch Glück mit einer Code-60-Phase, aber an die 50 Sekunden fuhr er auf der Strecke heraus.
Verstappen schien in diesem Zeitraum vor allem eines zu wollen: Den offiziellen Rundenrekord von 7:49,578, gehalten von Krognes. Trotz dem starken Verkehr bei 107 anderen Autos und nicht optimalen Grip-Verhältnissen kam Verstappen zweimal knapp ran. Bei 7:51,514 war jedoch Endstation. Rekordhalter Krognes zeigte sich dennoch beeindruckt: "7:51 bei diesen Bedingungen ist sehr schnell. Aber ich bin happy, dass der Rekord noch hält."
Chris Lulham hält später Ford-Challenge auf der Nordschleife stand
Verstappen-Teamkollege Chris Lulham verwaltet Sieg: Verstappen übergab zur Rennhalbzeit den Ferrari 296 an Teamkollege Chris Lulham. Auch für den war es das erste Mal im GT3 auf der Nordschleife. Code-60-Tempolimitzonen bedingt durch Unfälle und Zwischenfälle ließen die Lücke in den verbleibenden zwei Stunden zwar fluktuieren, aber Lulham schlug sich gegen die Konkurrenz beachtlich.
Die Spätphase gehörte dem zweiten Ford von HRT, die #9 mit den Fahrern Fabio Scherer, Dennis Fetzer und Jann Mardenborough. Die Fords profitierten in der vorletzten Stunden von einer glücklichen Wegnahme eines Code-60 hinter Lulham, was beide deutlich näher spülte. Fetzer und der ehemalige GT-Academy-Absolvent Mardenborough zeigten mit starken Zeiten am Ende auf, holten erst ihre Teamkollegen in Ford #6 ein, dann überholten sie sie und holten sich P2.

Mardenborough versuchte noch, Lulham irgendwie unter Druck zu setzen, aber zum einen war der von Verstappen aufgebaute Vorsprung zu groß, und zum anderen war Lulham auch in der Lage, Mardenboroughs letzte Attacken wiederholt abzufedern oder zu kontern. So gewann der Verstappen-Lulham-Ferrari mit 24,496 Sekunden Vorsprung auf Ford #9 von Scherer/Fetzer/Mardenborough.
Das sagt Max Verstappen zu seinem ersten NLS-Sieg: "Es war super. Die ersten zwei Stints war das Auto wieder super im Trockenen, das hab ich schon im Qualifying gewusst. Da war es noch ein bisschen Pech, aber im Rennen hat alles geklappt, auch mit Verkehr, in den zwei Stints hatte ich glaube ich keinen großen Fehler. Dann hier erstmals zu gewinnen ist super. Am Ende würde ich natürlich sehr gerne die 24 Stunden fahren. Ob das nächstes Jahr klappt ist schwer zu sagen, und wir brauchen natürlich noch mehr Erfahrung, ein paar mehr NLS-Rennen."
Später Fight um den letzten Podiumsplatz: Ford #6 konnte sich im letzten Rennviertel mit Vincent Kolb am Steuer nicht mehr so stark zeigen wie noch in der Anfangsphase mit Frank Stippler. Spät im Rennen versuchte der in der Klasse der alternativen Treibstoffe startende Audi R8 GT3 von Max Kruse Racing mit Benny Leuchter am Steuer sich noch P3 zu schnappen, aber Kolb wehrte die letzten Attacken bis ins Ziel erfolgreich ab.
Die Top-10 im 9. NLS-Lauf 2025 mit Max Verstappen als Sieger
| P. | Team | Auto | Fahrer | Rückstand |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Emil Frey | Ferrari 296 GT3 | Verstappen/Lulham | |
| 2 | Haupt Racing Team | Ford Mustang GT3 | Scherer/Fetzer/Mardenborough | + 24,496 |
| 3 | Haupt Racing Team | Ford Mustang GT3 | Stippler/Kolb | + 1:06,893 |
| 4 | Max Kruse Racing | Audi R8 GT3 | Fugel/Fugel/Leuchter | + 1:07,410 |
| 5 | Walkenhorst | Aston Martin Vantage GT3 | Krognes/Villagomez/Buchardt | + 4:17,773 |
| 6 | Mühlner | Porsche 911 GT3 Cup | Hoffmeister/Jahn/Scheerbarth | + 5:37,046 |
| 7 | LOSCH | Porsche 911 GT3 Cup | Müller/Nagelsdiek/Rivas | + 6:56,069 |
| 8 | Renazzo | Lamborghini Huracan GT3 | Nana/Breuer/'Dieter Schmidtmann' | + 7:47,410 |
| 9 | SRS Sorg Rennsport | Porsche 911 GT3 Cup | Grütter/Grosse | 1 Runde |
| 10 | Ring Racing | Porsche 911 GT3 Cup | Gülden/Sandtler/Hennerici | 1 Runde |



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