Nach drei Wochen des Schweigens heulten die F1-Motoren am Dienstag wieder auf: Das Testjahr 2006 hat begonnen! Wenn die Saison 2005 nicht gewesen wäre, dann müsste man hinzufügen, dass das Jahr wie gewohnt standesgemäß mit einer Bestzeit von Michael Schumacher begonnen hat.

Damit setzte der Deutsche bei seinem frühen Testbeginn gleich zu Anfang des neuen Jahres die starke Wintertestpace der Roten fort. Sein Testteamkollege Luca Badoer landete in einem V10 getriebenen F2005 auf dem fünften Rang. Schumacher setzte hingegen wie bei seinem letzten Test in Jerez einen F2004-M samt V8-Triebwerk ein. Bis auf einen Ausflug neben die Strecke gegen Ende des Testtages, verlief sein Jahreseinstand nach Plan.

Der zweite Rang der Zeitenliste ging ebenfalls an einen Achtzylinder: Ricardo Zontas TF106 war jedoch 1,3 Sekunden langsamer als Schumacher im Ferrari. Rang drei ging an Ralf Schumacher im zweiten TF106. Dem Weltmeisterbruder fehlten sogar beinahe zwei Sekunden auf die Tagesbestzeit.

Der weiß-rote Testtag verlief allerdings nicht ganz ohne Probleme: Zonta drehte sich zur Mittagszeit von der Strecke und Ralf Schumacher wurde am späten Nachmittag von einem mechanischen Problem gestoppt.

Die größte Aufmerksamkeit zog erwartungsgemäß das Debüt des neuen Renault R26 auf sich. Insgesamt drehte Giancarlo Fisichella 39 Umläufe mit dem neuen Boliden und belegte nach der ersten Ausfahrt des neuen V8-Motors Platz 6. Nur David Coulthard im neuen RB2 stand in der Zeitenliste noch hinter ihm. Allerdings hatte der Schotte mechanische Probleme zu beklagen, die ihn schon früh von seiner Arbeit abhielten.

Abgesehen von Fisichella war auch noch Weltmeister Fernando Alonso für Renault im Einsatz. Während der Italiener bis zum offiziellen Launch des neuen Autos am 31. Januar in Monaco einen Maulkorb erhalten hat und nichts über den Wagen sagen darf, musste sich Alonso mit einem R25 begnügen. Damit drehte er 61 Runden und belegte Rang 4. Am Mittwoch finden sich auch noch alle anderen Teams bis auf MF1 Racing in Jerez ein.