Es war noch leicht neblig, als der Nachfolger des aktuellen Weltmeisterwagens in Jerez de la Frontera aus der Renault-Box rollte und zum ersten Mal seinen V8-Motor auf einer Rennstrecke aufheulen ließ.

Um exakt 9:10 Uhr begann Giancarlo Fisichella mit der ersten Installation-Lap des R26. Nach diesen obligatorischen Systemchecks folgten auf insgesamt 39 Umläufen weitere Checks an Auto und Motor. Der V8-Motor vom Typ RS26 legte auf diese Weise bei seiner Ausfahrt beinahe 200 Kilometer zurück.

"Das war der erste Meilenstein auf dem Weg zum Eröffnungsrennen in Bahrain", erklärte Technikchef Bob Bell. "Das R26-RS26-Projekt hat alle im Team über den Winter an ihre Grenzen gebracht, aber wir haben es geschafft das Auto an jenem Tag, den wir vor einem Jahr festgelegt haben, auf die Strecke zu bringen."

Abgesehen von einigen kleineren Kinderkrankheiten verlief der Tag laut Bell "problemlos": "Wir hatten keine größeren Probleme und konnten sogar erste Long Runs absolvieren." Das Ziel des ersten Testtages war es ohnehin nur Kilometer mit dem neuen Auto abzuspulen.

"Soweit es Giancarlo sagen konnte, reagiert das Auto genauso wie der R25, was unseren Erwartungen und Zielvorgaben entspricht." Kein Wunder also, dass der Italiener den Debüttag des R26 als "viel versprechend" bezeichnete.

"Ich fühlte mich sofort wohl und das Programm sah es vor so viele Kilometer wie möglich zurückzulegen", erklärte Fisichella. "Heute ging es nicht um Rundenzeiten und es war schwierig die Reifen bei den niedrigen Temperaturen zum Arbeiten zu bekommen. Der V8 fühlte sich sehr gut an und war zudem sehr zuverlässig. Mein erster Eindruck ist also, dass das Auto sehr viel Potenzial besitzt."