McLaren macht in Imola weiter, wo es vor zwei Wochen in Miami aufgehört hat: Die Bestzeit im 1. Freien Training geht an den WM-Führenden Oscar Piastri. Der Australier war minimal schneller als Teamkollege Lando Norris. 1:16,545 Minuten benötigte Piastri auf seiner schnellsten Runde auf dem 4,909 Kilometer langen Autodromo Enzo e Dino Ferrari.
In einer eigenen Welt fuhr McLaren zum Auftakt des Emilia Romagna GPs aber nicht. Die Konkurrenz sortierte sich nur wenige Tausendstel dahinter ein, das gesamte Feld lag innerhalb einer guten Sekunde. Kurz vor dem Ende musste die Session nach einem leichten Unfall von Gabriel Bortoleto vorzeitig beendet werden.
Das Ergebnis: 0,032 Sekunden war Piastri schneller als sein ärgster WM-Widersacher Norris. Wie das gesamte restliche Feld waren auch die beiden McLaren-Piloten schon auf dem weichen Reifen unterwegs. In Imola kommt erstmals Pirellis weichste Mischung, der C6, zum Einsatz.
Hinter dem McLaren-Duo ging es in Tausendstel-Schritten weiter: Dritter wurde Carlos Sainz im Williams, ihm fehlten nur 0,052 Sekunden auf die Bestzeit. Zwei Tausendstel dahinter sortierte sich George Russell im Mercedes vor Lewis Hamilton ein. Auch der Ferrari-Pilot auf Rang fünf hatte noch nicht einmal eine Zehntelsekunde Rückstand.
Pierre Gasly wurde Sechster vor Weltmeister Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot hatte einmal mehr mit seinem Arbeitsgerät zu kämpfen. "Ich habe kein Vertrauen ins Heck. Ich drifte überall", beschwerte er sich. Das Ergebnis: Rang sieben mit 0,360 Sekunden Rückstand. Alexander Albon sortierte sich im zweiten Williams direkt dahinter ein.
Einen starken Eindruck machte das Sauber-Duo: Gabriel Bortoleto und Nico Hülkenberg komplettierten die Top-10. Charles Leclerc kam im zweiten Ferrari nicht über Platz zwölf hinaus. Er tat sich schwer damit, eine Runde zusammenzubekommen. Lokalmatador Kimi Antonelli beendete das 1. Training dahinter auf Rang 13. Franco Colapinto landete bei seinem Formel-1-Comeback auf Platz 17. Er war knapp sieben Zehntel langsamer als Alpine-Teamkollege Gasly.
Die Zwischenfälle: Ferrari unterhielt die Fans in Variante Alta unfreiwillig. Zunächst hielt Charles Leclerc Fernando Alonso auf, der direkt in der Schikane auf den langsam fahrenden Ferrari auflief. "Ich wäre beinahe mit Leclerc kollidiert", funkte der Routinier. Die Rennleitung notierte den Zwischenfall, die Stewards legten ihn aber schnell zu den Akten.
Kurz darauf kam Leclerc am Ausgang der Schikane etwas weit raus und durchfuhr das Kiesbett. Der Monegasse konnte ohne Probleme weiterfahren. Anschließend war es Teamkollege Lewis Hamilton, der für Action sorgte. Der F1-Rekordsieger verpasste den Bremspunkt und kürzte geradeaus durchs Gras ab.
Alexander Albon hatte mit seinem Williams sichtlich zu kämpfen. Zunächst fuhr der Thailänder am Ausgang der Tamburello-Schikane neben die Strecke, wenig später pflügte er am Ausgang der zweiten Rivazza durchs Kiesbett. Das Auto blieb dabei zumindest äußerlich unversehrt.
Drei Minuten vor dem Ende des Trainings sorgte Gabriel Bortoleto für Rot. Der Sauber-Pilot hatte beim Einlenken in die zweite Rivazza das Heck leicht verloren und rutschte anschließend durch das Kiesbett in Richtung Reifenstapel. Dort endete seine Fahrt mit einer leicht beschädigten Frontpartie.
Die Technik: Die große Update-Flut zum Europa-Auftakt der Formel 1 blieb diesmal aus. Einerseits machen die Teams im letzten Jahr des aktuellen Reglements nur noch kleine Performance-Schritte. Auf der anderen Seite warten viele auf Barcelona, weil ab dort neue Regeln für die Verformung der Frontflügel gelten.
Ein größeres Paket hatte deshalb lediglich Aston Martin dabei. Im 1. Training fuhr zu Vergleichszwecken nur Lance Stroll mit den neuen Teilen, Fernando Alonso fuhr die alte Spezifikation.
Technische Probleme der anderen Natur hatte Charles Leclerc. Nachdem er am Donnerstag noch wegen Unwohlseins an der Strecke fehlte, fühlte er sich im 1. Training im Auto unwohl. Mehrfach beschwerte er sich darüber, dass sein Helm bei hohen Geschwindigkeit nach oben gezogen wird. Der Monegasse hielt sogar zeitweise mit der Hand dagegen. Ferrari wechselte daraufhin die kleine Plexiglasscheibe an der Cockpitumrandung.
Das Wetter: Ideale Trainingsbedingungen beim Imola-Auftakt. Bei strahlendem Sonnenschein stieg das Quecksilber auf gut 19 Grad Celsius, auf dem Asphalt wurden knapp 40 Grad gemessen. Das restliche Wochenende werden ähnliche Bedingungen bei minimal höheren Temperaturen erwartet.
Am Donnerstag wurde in Imola zwar noch nicht gefahren, Neuigkeiten gab es im Fahrerlager aber eine ganze Menge. Christian bringt euch im Video auf den aktuellen Stand!
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