In der vergangenen Woche schlug ein Urteil des Amtsgerichtes Wuppertal hohe Wellen. Dort fielen Schuldsprüche gegen ein Trio, das versucht hatte, Michael Schumacher und dessen Familie zu erpressen. Die Täter hatten sich privates Filmmaterial und vertrauliche medizinische Unterlagen des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters besorgt und drohten damit, diese Aufzeichnungen ins Dark Net zu stellen.
Das Trio forderte circa 15 Millionen Euro von der Familie. Der Hauptangeklagte, ein Türsteher eines Nachtklubs, wurde aufgrund von versuchter Erpressung zu drei Jahren Haft verurteilt, und dessen Sohn zu einem halben Jahr auf Bewährung. Ein dritter Angeklagter namens Markus F. erhielt ein Strafmaß von zwei Jahren auf Bewährung.
Zu mildes Urteil: Schumacher-Familie geht in Berufung
Doch der rechtliche Prozess ist damit noch nicht beendet. Denn wie Motorsport-Magazin.com am Montag erfuhr, hat die Familie Schumacher gegen einen der drei Schuldsprüche Berufung eingelegt. Ihrer Ansicht nach ist das Urteil gegen Markus F. zu milde ausgefallen. Entgegen dem Gerichtsurteil des Prozesses sieht man in ihm den Haupttäter hinter der Erpressung.
Michaels Ehefrau, Corinna Schumacher, erklärte diesen Schritt: "Wir haben Berufung eingelegt gegen das in unseren Augen viel zu milde Urteil für Herrn F. In meinen Augen war er Drahtzieher hinter dieser Sache." Im ursprünglichen Gerichtsurteil ist davon die Rede, dass Markus F. ein Beihelfer der versuchten Erpressung gewesen sei und nicht ein Mittäter.
Corinna Schumacher: Wollen Nachahmer abschrecken
F. war als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma im Umfeld rund um das Anwesen der Schumachers in der Schweiz tätig gewesen. Die Familie befürchtet, dass die bisherige Strafe Trittbrettfahrer auf den Plan rufen könnte. "Am meisten schockiert mich immer noch der massive Vertrauensmissbrauch. Er sollte dafür eine Strafe bekommen, die eventuelle Nachahmer abschreckt", so Corinna Schumacher. Die Urteile gegen die beiden weiteren Täter sind von der Berufung nicht betroffen.
Michael Schumacher ist seit einem Ski-Unfall 2013, bei dem er Kopfverletzungen erlitten hatte, nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Über seinen Zustand ist wenig bekannt. Das nähere Umfeld und die Familie von Schumacher versuchen das Privatleben des erfolgreichsten Ferrari-Fahrers der F1-Historie so gut wie möglich zu schützen.
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