Pleiten, Pech und Pannen. Auch der letzte Trainingsfreitag der Formel 1-Saison 2024 endete für Williams nicht reibungslos. Franco Colapinto musste sein Auto nach einem Ausrutscher und dadurch verursachten Unterbodenschäden verfrüht abstellen, Alexander Albon rettete sich mit einem mutmaßlichen Antriebsproblem an die Box. Aber es kam noch schlimmer: beide erhalten eine Zurückversetzung um fünf Startplätze in Folge von Getriebewechseln. An Colapintos Auto kommt das siebte, an Albons das sechste Getriebe in dieser Saison zum Einsatz. Dunkle Vorzeichen für den Abu-Dhabi-GP? Nicht unbedingt.

Lichtblick trotz Reparaturarbeiten: Waren heute schnell!

„Wir waren heute schnell“, gab Franco Colapinto zu verstehen. „Im Allgemeinen war alles positiv.“ Der Argentinier startete mit einem siebten Platz im ersten Training in sein (vorerst) letztes Rennwochenende mit Williams, leistete sich aber kurz vor der Halbzeit des zweiten Trainings einen folgenschweren Fauxpas.

„Ich bin in Kurve neun etwas weit rausgekommen“, erklärte Colapinto. „Am Kurveneingang hatte ich ein blockierendes Rad und habe dann den Kerb am Kurvenausgang hart getroffen.“ Ein Fehler, der seinen Freitag verfrüht beendete.

„Wir mussten unsere Session vorzeitig beenden, damit das Team den Schaden am rechten Teil des Unterbodens beurteilen konnte. Den werden wir reparieren müssen.“ Trotz der Schäden und dem letzten Platz im FP2 ließ sich der 21-Jährige nicht entmutigen. „Wir waren heute wirklich stark, also fühle ich mich gut.“

Die Probleme am Auto mit der Nummer 43 sollten aber nicht die einzigen für das Traditionsteam sein. Etwa 15 Minuten vor dem Ende der zweiten Trainingssession erwischte es Alexander Albon. Beim Herausbeschleunigen aus Kurve fünf stockte sein FW46, woraufhin er Probleme am Antriebsstrang vermutete.

Abu-Dhabi-GP unter schwierigen Vorzeichen: Alex Albon mit wenig Testzeit

Albon rollte an die Box, konnte später aber mit knapp acht verbleibenden Minuten zurück auf die Strecke fahren. „Wir müssen näher untersuchen, was im FP2 passiert ist, aber in meinem verkürzten Longrun war alles in Ordnung“, kommentierte der Thailänder die Folgen seines kurzen Schreckmoments.

Ein Schreckmoment, der jedoch nicht ohne Folgen blieb. „Es ist schade, einen Teil der wahrscheinlich wichtigsten Session des Wochenendes zu verpassen, aber ich bin nicht unglücklich, denn das Auto fühlt sich konkurrenzfähiger als in Katar an.“

Im zweiten Freien Training herrschen auf dem Yas Marina Circuit traditionell ähnliche Bedingungen wie auch im Qualifying und Rennen – alle drei Sessions finden unter Flutlicht statt. Diese Erfahrung fehlt Albon, der neben der mangelnden Fahrzeit im FP2 aber auch in der ersten Trainingseinheit keine Testkilometer sammeln durfte, da Formel-2-Pilot Luke Browning für ihn im FW46 Platz nahm.

Für Albon steht fest: „Ich muss noch ein paar Runden sammeln. Ich habe mich noch nicht allzu wohl gefühlt.“ Seine Ziele für die weiteren Sessions: „In Anbetracht der Zurückversetzung um fünf Positionen ist es wichtig, den Long-Run zu verstehen.“ Sven Smeets, Sportdirektor bei Williams, konkretisierte: „Er wird das FP3 morgen nutzen, um eine bessere Balance und mehr Performance im Auto zu finden.“

Auch neben der Strecke geht es in der Formel 1 heiß her. In den Streit zwischen Max Verstappen und George Russell, der in Katar entbrannte, sind nun auch deren Teamchefs Christian Horner und Toto Wolff involviert. Die neuesten Entwicklungen erfahrt ihr in unserem Video:

Horner legt Perez Rücktritt nahe! Und feuert gegen Toto Wolff! (09:30 Min.)