Die Formel-1-Saison 2024 befindet sich im Schlussspurt. Der Kampf um beide Weltmeisterschaften spitzt sich zu – und auf einmal ist auch wieder der Kampf um die Konstrukteurs-Krone völlig offen. Denn das wiedererstarkte Ferrari fordert McLaren heraus. Nur 29 Punkte trennen die Teams noch. Dazu spricht die Formkurve klar für Ferrari. Ist Maranello jetzt Favorit auf den Titel? Christian Danner hat Ferrari auf dem Zettel.

Danner: Ferrari hat zwei absolute Top-Piloten

Für Danner ein Vorteil seitens Ferrari: Das Fahrer-Line-Up. Vor allem, was die Konstrukteurs-WM angeht, haben die wirklich zwei Top-Piloten, die da ganz vorne weiter punkten werden“, so Danner.

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Bei McLaren hingegen schweben laut Danner Fragezeichen über der Performance von Oscar Piastri. "Beim jetzigen Zustand kann man sagen, hängt viel davon ab, ob der Piastri wieder in die Strümpfe kommt. Der hat jetzt schon einen Durchhänger. Wenn der wieder das auf die Reihe kriegt, glaube ich, dass der McLaren die besseren Karten hat", schätzt Danner die Lage ein.

"Wenn der Piastri aus irgendeinem Grund wieder hinten abfällt, zum Beispiel Formtief, dann hat Ferrari die größten Chancen für die Konstrukteurs-WM, auf jeden Fall."

Danner: Ferrari ist Formel-1-WM-Reif

Ein besonderes Lob spricht Danner an Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur aus. Vasseur stieß 2023 als Nachfolger von Mattia Binotto ins Team. Kurz zuvor verlor Ferrari die Weltmeisterschaft in der zweiten Hälfte der Saison 2022 deutlich an Red Bull.

"Wie Fred Vasseur das innerhalb der Jahre, wo er jetzt da ist, hinbekommen hat, ist beeindruckend. Da gehören nicht nur die Ingenieure, die ein Auto gebaut haben, dazu. Sondern da gehört auch dazu, dass alles von den Jungs wirklich gut eingesetzt wird. Das Team ist zuverlässig, die Boxstopps passen und die Strategie passt auch", so Danner.

Danner: Ferrari hat eine unglaubliche Fahrbarkeit

Doch auch der SF-24 sticht für Danner heraus, jedoch nicht nur wegen der Pace der letzten Rennen. "Mexiko ist eine wirklich schwierige Strecke mit sich verändernden Bedingungen.

Sainz ist von Anfang bis Ende des Wochenendes absolut am Limit gefahren. Das heißt, er hat ein Auto, was eine unglaubliche Fahrbarkeit hat. Das, was der Hamilton nicht kriegt und das, woran Verstappen am verzweifelt. Der Sainz hat das an seinem Auto", erklärt Danner

Carlos Sainz Jr. (Ferrari) feiert seinen Sieg auf dem Podium
Carlos Sainz und sein SF-24 dominierten in Mexiko, Foto: LAT Images

Doch was unterscheidet den SF-24 von den anderen Boliden? Danner führt die Fahrbarkeit nicht nur auf das Auto, sondern auch das Setup von Carlos Sainz zurück.

"Wie man das erreicht, ist bei Ferrari mit Sicherheit eine Mischung zwischen der Art und Weise, wie Sainz sein Auto abstimmt. Sicher anders als Leclerc. Dazu kommt die Basis, wie man die Aerodynamik in einer Art und Weise, ich sage mal, besänftigt hat. Das Auto ist nicht rauf und runter, es ist fahrbar", erklärt Danner.