Mit Spannung hat die Formel 1 auf den USA-GP gewartet. Seit Wochen kursieren massenhaft Gerüchte über diverse potenziell WM-entscheidende Updates, die in Austin bei alle möglichen Teams ans Auto kommen sollen. Angefangen bei den Top-Teams von McLaren, Mercedes und Red Bull. Am Freitag lassen sie endlich die Hüllen fallen. Motorsport-Magazin.com hat sämtliche Teile gecheckt.
McLaren-Update in Austin - wieder ohne Unterboden...
Mit Spannung wurde erwartet, was denn das vielleicht letzte große McLaren-Paket in Austin beinhaltet. Nun - es ist kein Unterboden. Nach wie vor scheint das Auto mit der Miami-Spezifikation unterwegs zu sein. Zentral ist eine neue Frontpartie. Die komplette Geometrie des Frontflügels wurde geändert, und das soll gepaart mit neuer Verkleidung von Vorderradaufhängung sowie mit neuen Leitelementen an der vorderen Bremskühlung den Luftfluss verbessern.
Separat wurde ein neuer Bremskühlschacht für Strecken mit geringem Kühlbedarf geliefert. Der soll Kühlleistung gegen mehr Abtrieb tauschen. Vom Frontflügel gibt es aber nur ein Exemplar. Das steht ab dem Sprint-Qualifying nur Lando Norris zur Verfügung.
Am Heck hat McLaren ebenfalls Hand angelegt. Die Verkleidung der Hinterradaufhängung wurde angepasst, um mehr Abtrieb zu erzeugen. Streckenspezifisch ist ein neuer Ausfluss an der Bremskühlung, was die Effizienz steigern soll. Außerdem wird ein neuer Beam Wing eingeführt. Es ist eine zusätzliche Option mit nur einem Element, die besser mit dem High-Downforce-Heckflügel zusammenspielt und etwas weniger Luftwiderstand bietet.
Großes Mercedes-Paket: In Austin gleich zwei Schritte machen
Das größte Paket an der Spitze hat Mercedes. Der Frontflügel wurde angepasst, die Drehung des Flaps wurde neu gestaltet. Das soll weniger schlechte Luft nach hinten leiten. Dem helfen soll auch ein neues Profil der Verkleidung des oberen Querlenkers.
Mit Spannung erwartet wurde der neue Mercedes-Unterboden, welcher die Fehler seines Spa-Vorfahren wiedergutmachen soll. Was ist neu? Die Hauptleitelemente vorne am Unterboden, sowie ein zusätzliches Leitelement am Edge Wing. Das soll vorne den Druck besser verteilen, und den Fluss im vorderen Bereich des Unterbodens verbessern. Insgesamt wächst so der Abtrieb. Der Unterboden-Körper steht zwar nicht in der Liste, soll aber ebenfalls adaptiert worden sein.
Mercedes springt weiters auf den Trend der Überbiss-Seitenkästen auf und zieht jetzt die Oberlippe des Lufteinlasses nach vorne. Die Kühl-Effizienz soll mit diesem Design besser werden. Außerdem wurde nahe der Hinterradaufhängung ein zusätzlicher Kühlausfluss ergänzt.
Red-Bull-Update in Austin: Nicht so groß wie erwartet?
Das Red-Bull-Paket ist nicht gigantisch, aber nennenswert. Der vor zwei Rennen umgebaute Unterboden erhält eine weitere Modifikation - der Edge Wing wird im hinteren Drittel stärker angestellt, was mehr Last erzeugen soll, ohne den Luftfluss zu destabilisieren.
Neu gestaltet ist der Seitenkasten, aber eher im Hinblick auf die Kühlung. Er baut auf dem vorangegangenen Design für Hitzerennen (ohne die charakteristischen Wülste neben der Airbox) auf, welches in Ungarn eingeführt und bisher nur dort, in Zandvoort und in Singapur genutzt wurde. Die Geometrie wurde angepasst, um dank besserer Effizienz die Kiemen zu reduzieren.
Nächstes großes Haas-Update in Austin
Umso länger ist die Liste bei Haas. Sie beginnt mit einem in allen Bereichen angepassten Unterboden. Die Tunnelverbreiterung sowie die Diffusor-Geometrie wurde verändert, was eine neue Anordnung der Leitelemente vorne erforderte, um den neuen Luftfluss zu ermöglichen. Um den bestmöglich zu nutzen, wurde der Edge Wing neu gestaltet.
Weiters wird der Haas-Undercut unter dem Seitenkasten tiefer, soll den Luftfluss in Richtung Heck säubern. Zusammen mit dem Unterboden soll das einen gut ausbalancierten Performance-Zuwachs mit sich bringen. Oberhalb gibt es schließlich noch die streckenspezifische Option, eine Motorabdeckung mit größeren Kühlauslässen zu installieren, sollte das notwendig sein.
Updates bei Sauber, Alpine, Aston Martin - nicht bei Ferrari
Sauber hechelt dem Formel-1-Feld hinterher. Wie schon beim letzten Update-Paket von Silverstone wurde auch das Austin-Paket am zeitlichen Limit gefertigt. Nur für Valtteri Bottas sind hier daher genügend Teile da. Der vordere Bereich des Autos steht im Fokus: Ein komplett neuer Frontflügel soll den Luftfluss rund um die Reifen verbessern, und wird mit neuen Verkleidungen der Vorderradaufhängung ergänzt. Am Heck wurde die Verkleidung des oberen Querlenkers geändert und soll effizienter sein. Das geschieht im Zusammenspiel mit den hinteren Bremskühlschächten.
Aston Martin hat einmal mehr ein großes Paket dabei. Neuer Frontflügel mit neuem Flap und neuer Endplatte. Ein neuer Unterboden. Eine neue Motorabdeckung. Die Unterboden-Seitenkante wurde rund um den Edge Wing neu gestaltet. Der Unterboden-Körper wurde daran angepasst. Diffusor-Decke und Seitenwand haben ein neues Profil. Und die Flaschenform der Motorabdeckung ist eine neue, inklusive einer einfacheren oberen Schulter. Das soll alles zusammenspielen, um die Performance zu verbessern.
Nur Pierre Gasly darf sich bei Alpine über einen neuen Unterboden freuen - der erste seit Imola. Der Umfang ist daher auch recht groß. Der Körper wurde an mehreren Stellen umgestaltet, die Seitenkante ebenfalls. Das wird ergänzt um eine neue Form der Motorabdeckung. Und schließlich hat Alpine noch einen neuen Heckflügel, bei dem beide Elemente ein neues Profil haben. Ziel ist mehr Effizienz bei mehr Abtrieb.
Bei den Racing Bulls dürfte es der letzte neue Unterboden sein, der hier am Start ist. Der Unterboden-Körper hat ein neues Profil, auch beim Übergang zum Chassis. Das soll mehr Abtrieb erzeugen und weniger Luftfluss verlieren.
Nur zwei Teams kommen ganz ohne neue Teile nach Austin. Da wäre zum einen Williams, aber mit Ferrari auch ein Team aus der Spitzengruppe. Dort will man jedoch mit dem erst drei Rennen alten Monza-Update beweisen, dass die Fehlschläge des Sommers vollständig ausgebügelt wurden - und der SF-24 auch auf konventionellen Rennstrecken wieder funktioniert.
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