2026 bekommt die Formel 1 ein vollkommen neues technisches Reglement. Sowohl die Chassis- als auch die Motorregeln werden radikal überarbeitet. Vor den Reifen macht der Umbruch ebenfalls nicht halt. Pirelli liefert für die neuen Autos vollkommen neue Gummis, die inzwischen schon auf der Strecke ihr Debüt gefeiert haben. Der Startschuss für das Testprogramm erfolgte in der vergangenen Woche am Dienstag und Mittwoch bei einem Test mit Aston-Martin-Ersatzfahrer Felipe Drugovich in Barcelona.
Pirellis Formel-1-Chef Mario Isola erklärte vor dem Rennwochenende in Singapur, wie der Test verlaufen war. "Es war nur ein erster Test, also ist es schwierig schon Rückschlüsse zu ziehen. Aber unsere Hauptaufgabe war es, dass wir die Simulationen mit dem 'Mule Car' abgleichen können", beschriebt er das Ziel des Tests.
Pirelli-Chef erklärt: So lief der Reifentest in Barcelona
Bei dem sogenannten 'Mule Car' handelt es sich um ein Formel-1-Auto der laufenden Generation, das adaptiert wurde, um F1-Boliden, die nach dem zukünftigen Reglement konstruiert werden, zumindest in Bezug auf die Reifenbehandlung einigermaßen simulieren zu können. "Wir wissen, dass Mule Cars nicht ganz repräsentativ sein können, wenn man bedenkt, dass die Autos 2026 komplett anders sind, aber wir glauben, dass wir einen guten Job erledigt haben", bekräftigt Isola.
"Unser Hauptaugenmerk lag darauf, die mechanische Balance und die aerodynamische Balance des Autos zu verstehen", erklärte Isola das Vorgehen beim Test. Ein wichtiger Punkt bei den neuen Autos ist die aktive Aerodynamik, bei der die Flügel-Stellungen des Autos während der Fahrt verändert werden können.
"Beispielsweise haben wir uns entschieden, die ganze Zeit mit geöffnetem DRS zu fahren, um die vordere und hintere Lastverteilung zu kompensieren", erklärte Isola einen Weg, um sich mit den aktuellen Autos näher auf die zukünftige Generation einzustellen. Dazu kamen natürlich laufend Setup-Anpassungen.
Mario Isola zieht positive Bilanz: Neue Formel-1-Reifen funktionieren gut
Das Ergebnis des Tests bilanzierte der Italiener als positiv: "Die neuen Reifenmaße funktionieren gut. Wir haben keine Probleme entdecken können, wie Graining oder andere Elemente, die den Test behindern hätten können."
Die Reifen, die 2026 in der Formel 1 zum Einsatz kommen, unterscheiden sich in ihren Dimensionen deutlich von den aktuellen. Die Konstante ist die Größe der 18-Zoller. An der Vorderachse werden diese aber um 25 Millimeter schmäler und an der Hinterachse um 30 Millimeter. Auch der externe Diameter ändert sich.
Durgovich absolvierte bei dem zweitägigen Test insgesamt 299 Runden im Aston Martin, oder umgerechnet 1392 Kilometer. Das entspricht einer Distanz von ungefähr viereinhalb Renndistanzen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Weitere Testsessions für die 2026er-Reifen sind bereits geplant. McLaren kommt am 8. und 9. Oktober in Mugello zum Handkuss. Anschließend ist Alpine an der Reihe, die einen Regentest absolvieren.
Im Laufe des kommenden Jahres geht die Reifen-Entwicklung natürlich weiter. "Wir stellen gerade den Testplan für 2025 zusammen, mit allen Teams, die ihre Bereitschaft erklärt haben, für uns ein 'Mule Car' zu entwickeln", erklärte Isola. Wann und wo dann die Tests stattfinden, ist noch nicht bekannt.
Entwicklung der Formel-1-Reifen für 2025: Letzter Test im Mexiko-FP2
Derzeit werden parallel noch die letzten Arbeiten an den Formel-1-Reifen für 2025 vorgenommen. Die Veränderungen für kommende Saison sind natürlich weit weniger radikal, da die Maße unverändert bleiben. "Die neue Spezifikation wurde am 1. September homologiert, so wie es das Reglement vorsieht. Jetzt befinden wird uns dabei, die Feinabstimmung der Mischungen auszuarbeiten."
Bei den kommenden Testfahrten im Oktober in Mugello sollen die harten Reifenmischungen den letzten Schliff erhalten. Zwei weitere Tests sind anschließend ebenfalls geplant. Einen wichtigen Schritt bildet das Formel-1-Wochenende in Mexiko, wo im Rahmen von FP2 Soft-Reifen getestet werden. "Ich glaube, dass wir uns in einer guten Position befinden, die Reifenmischungen für 2025 fertigzustellen", ist sich Isolas sicher.
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