Nico Hülkenberg startet nur von Platz 18 in das Formel-1-Rennen in Kanada. Für den Haas-Piloten war am Samstag nach Q1 Schluss. Die Ursache für das Aus versteckte sich bereits in den Trainings-Sessions. In diesen kam der Deutsche mit dem VF-24 nicht zurecht. Als Grund wurde der Heckflügel ausgemacht, der vor dem Qualifying gewechselt wurde - und zwar schon zum zweiten Mal an diesem Tag.

"Wir wechselten auf einen Heckfülgel derselben Spezifikation und tauschten auch den Unterboden. Aber erneut war die gemessene Last nicht so wie sie sein sollte", sagte Hülkenberg. Der erste Tausch wurde vor FP3 durchgeführt, die Korrektur folge danach. "Deshalb wechselten wir heute (am Samstag) den Heckflügel direkt vor dem Qualifying auf eine Spezifikation mit mehr Downforce."

Nico Hülkenberg: Heckflügel macht einen Strich durch die Haas-Rechnung

Doch da auch beim Tausch des Heckflügels nicht alles glatt lief, verzögerte sich die Ausfahrt des VF-24 von Hülkenberg auf die Strecke. "Das hatte zur Folge, dass unsere gesamter Runplan ein bisschen aus der Bahn geriet. Wir befanden uns mit dem Timing also im Hintertreffen und es wurde geschäftig und hektisch", beschrieb er die Konsequenzen.

Das wirkte sich unter anderem auf die Reifen-Vorbereitung aus. "Ich hatte nur eine langsame Runde vor meiner letzten Runde", erzählte der Haas-Pilot weiter. In Montreal setzten viele Teams auf zwei Cooldown-Runden pro Hotlap, um die Reifen ins richtige Temperatur-Fenster zu bekommen. "Aufgrund der minimalen Rundenzeit konnten sie nicht ausreichend abgekühlt werden", sagte Hülkenberg.

Dadurch drehte sich die Problem-Spirale für ihn noch weiter. Kein gutes Timing, keine gute Reifenvorbereitung und letztendlich lief er auf seiner entscheidenden schnellen Runde in der letzten Schikane auch noch auf den VCARB-01 von Yuki Tsunoda auf. Nicht so nah, dass es als Blockieren eingestuft werden konnte, aber nah genug um die Fahrtluft des Haas' zu beeinträchtigen.

Haas-Fahrer Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg beim F1-Qualifying in Kanada, Foto: LAT Images

Kanada-GP auf dem falschen Fuß gestartet: Hülkenberg im Pech

"All das zusammen hatte zur Folge, dass wir raus sind", ärgerte er sich. "Das gesamten Wochenende war irgendwie schwierig und es verlief nicht nach Plan - ganz im Gegenteil." Haas-Teamchef Ayao Komatsu nahm seinen Fahrer aufgrund der Umstände in Schutz. "An diesem Wochenende startete Nico auf dem falschen Fuß und die Veränderungen, die wir gemacht haben, kamen ein bisschen spät. Deshalb konnte er sein Potenzial nicht zeigen", sagte der Japaner.

Doch auch abgesehen von den Problemen und der schlechten Startposition geht Hülkenberg nicht sehr optimistisch in das neunte Saisonrennen der Formel 1 2024 am Sonntag. "Meine reine Fahrzeug-Pace sieht nicht sehr märchenhaft aus. Ich denke wir brauchen Glück durch die Umstände, vielleicht hilft uns das Wetter", schätze er nüchtern seine Chancen im Rennen ein.

Kevin Magnussen trotz Q2-Aus: Sind gut dabei, egal was kommt

Für Teamkollege Kevin Magnussen verlief das Qualifying etwas besser. Der Däne erreichte Q2, wo er über P14 nicht hinauskam. Grund dafür war eine Fehlentscheidung bei Haas aufgrund der unsicheren Wetterlage. "Wir dachten, dass der Regen in Q2 kommen würde und so ging ich am Anfang mit einem frischen Satz Reifen raus", beschrieb er die Kalkulation. Doch der Regen kam nicht und so blieb Haas bei verbesserten Streckenbedingungen auf den gebrauchten Reifen sitzen.

Seine Aussicht auf das Rennen könnte jener seines Teamkollegen kaum deutlicher widersprechen: "Die Longrun-Pace hat anständig ausgesehen, auch wenn es im trockenen war und wir nicht wissen, was das Wetter morgen macht. Aber wir sollten gut dabei sein, egal was kommt."