Es ist ein derzeit vieldiskutiertes Thema im Formel-1-Zirkus: Die Revolution des Punktesystems. Schon zur kommenden Saison könnte die Formel 1 einen neuen Punkteschlüssel haben. In dieser Woche trifft sich die F1-Kommission in Genf, um über die Problematik der Punkteverteilung sowie etwaige Veränderungen am System zu beraten.
Inwiefern ein alternatives Punktsystem die Dynamik der Meisterschaft erheblich verändern könnte, verraten wir euch in diesem Artikel:
F1-Experte Christian Danner musste sich seinerzeit damit begnügen, dass nur die ersten Sechs von insgesamt 26 Grand-Prix-Startern wertvolle WM-Pünktchen sammeln konnten. Er konnte aus den 36 Rennteilnahmen seiner Formel-1-Karriere deshalb 'nur' 4 Punkte mitnehmen, die für ihn aber etwas ganz Besonderes waren, wie er selbst erinnert: "Ein WM-Punkt ist wahnsinnig wertvoll und das habe ich am eigenen Leib auch so erlebt und gefühlt, wie toll das ist, wenn man so ein Ding hat." In der neuen Ausgabe des 'AvD Motorsport-Magazins' argumentiert Danner, weshalb er keine Änderung der aktuellen Punkteverteilung für nötig hält.
Für die Einführung eines neuen Punktesystems in der Formel 1 gibt es viel Für und Wider. Die Meinung unserer Redaktion zu diesem heißdiskutierten Thema könnt ihr hier nachlesen:
Danner: Es droht ein Wertverfall der WM-Punkte!
"Für mich ist ein WM-Punkt etwas ganz Wertvolles. Und je mehr es davon gibt, desto verdünnter wird das Süppchen der WM-Punkte, die wir haben. Das ist eine Überflutung an Punkten und ich finde das wirklich den völlig falschen Weg", so die Expertenmeinung. Punkte für die ersten Zehn? "Mir wären die ersten Sechs nach wie vor lieber. Es soll nur der, der ganz weit vorne ist, die Punkte abstauben." Gleichwohl ist das 2010 eingeführte Punktesystem, wonach die Top-10 eines Rennens Punkte erhalten, für Danner ein guter Kompromiss. Er hat Verständnis für die damals vorgenommene Änderung, merkt jedoch an: "Alles, was darüber hinausgeht, finde ich ein wenig verwässert und einfach nicht gut."
Auch die enorm verbesserte Zuverlässigkeit der Fahrzeuge, durch die wir kaum mehr technische Ausfälle im Starterfeld sehen, stimmt den Rennfahrer, der bei der AvD-Histo-Tour im August an den Start gehen wird, nicht um. "Ja, die Autos halten wesentlich besser, das heißt, die Chance, in die Nähe der Punkte zu kommen, ist für die schlechteren Teams außerordentlich schwierig. Aber es ist trotzdem ein Kompromiss, den man treffen muss. Und ich finde, es ist ein sehr guter Kompromiss, dass man Punkte kriegt, wenn man unter die ersten Zehn kommt."
Danner: Plätze hinter den Punkteplatzierungen nicht wertlos!
Ein entscheidender, von Danner angeführter Aspekt, der in der Diskussion oft vergessen zu werden scheint: Die Positionen hinter den Punkterängen zählen für die Weltmeisterschaftswertungen genauso. Denn auch die Ergebnisse des Elften, Zwölften, Dreizehnten, usw. werden in den WM-Rängen abgebildet. "Deswegen glaube ich: [Punkte für; Anm. d. Red.] die Top-10 - das passt schon", lautet das Fazit des Experten.
Warum Lewis Hamilton nach Ausreden sucht und Nico Hülkenberg die Idealbesetzung für das Mercedes-Cockpit wäre, erläutert Christian Danner ebenfalls im neuen 'AvD Motorsport-Magazin'. Hier könnt ihr die ganze Folge ansehen:
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