Im Gegensatz zur Konkurrenz setzen die Doppelweltmeister von Renault in diesem Winter auf eine konservative Strategie: Der neue R26 wird ebenso wie der neue RS26 V8-Motor erst im neuen Jahr debütieren. Bis dahin testen die Franzosen mit einem um zwei Zylinder 'erleichterten' V10-Triebwerk im Heck eines weltmeisterlichen R25.

"Das Auto für 2006 liegt im Plan und auf der Motorenseite sind wir sogar fünf Tage schneller als geplant. Es sieht also sehr gut aus", verteidigte Flavio Briatore die Taktik seines Teams. "Wir möchten nicht mit einem Interimsauto testen, da wir darin keinen Sinn sehen."

Chefrenningenieur Pat Symonds drückte dies vor einer Woche so aus: "Die Rendite eines Hybridwagens ist einfach zu gering." Deshalb sollen die beiden Stammpiloten Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella erst wieder ins Auto zurückkehren, wenn das neue Auto mit dem V8-Aggregat bereit steht.

Dennoch würde Fisichella natürlich am liebsten sofort in sein neues Arbeitsgerät klettern. "Das Beste ist es ein Auto so schnell wie möglich fertig zu haben, aber manchmal ist es besser sich die Zeit zu nehmen ein perfektes Auto zu bauen."

Beide Titel verteidigen

Die Zielsetzung für die neue Saison ist felsenfest verankert: Beide WM-Titel sollen 2006 verteidigt werden. "Das möchten wir erreichen", bekennt sich RenaultF1-Präsident Patrick Faure. "Und wir sollten es auch schaffen können. Denn wir haben die gleichen technischen Partner, das gleiche Technikerteam, die volle Unterstützung von Renault und die gleichen Fahrer, die das Team jetzt noch besser kennen."

Wenn Faure bereits jetzt einen Tipp abgeben müsste, dann würde er neben seiner Truppe die silbernen Rivalen des Vorjahres als zweiten Titelfavoriten nennen. "Ich würde auf einen harten Kampf zwischen McLaren und uns setzen und ein großes Fragezeichen über Ferrari sehen."

Weltmeister Fernando Alonso verschiebt das Fragezeichen hingegen von Ferrari zu Honda: "Die McLaren-Fahrer, Michael Schumacher, vielleicht Honda und Renault - alle von uns können 2006 Weltmeister werden." Demnach liege es an den Gelb-Blauen ihre Erfolge zu wiederholen. "Ich werde die Nummer 1 auf meinem Auto haben und bin deshalb einer der drei oder vier Fahrer, die zu Saisonbeginn als Favoriten gehandelt werden."

Ansonsten hat sich für den jüngsten Champion aller Zeiten nicht sehr viel geändert. "Ich denke noch immer auf die gleiche Weise und möchte die anderen Fahrer schlagen. Ich habe die WM gewonnen und bin 2005 Weltmeister geworden, aber 2006 beginnt alles von vorne."