Im zweiten Qualifying der noch jungen Formel-1-Saison 2024 schaffte es das ebenfalls noch sehr junge Visa Cash App RB zum ersten Mal unter die Top-10. Yuki Tsunoda gelingt als Neunter ein Achtungserfolg und macht nun Jagd auf erste Punkte als Racing-Bull-Pilot. Daniel Ricciardo wieder frustriert. Diesmal nicht (nur) über sich selbst.

Yuki Tsunoda: Die Nummer eins bei den Racing Bulls?

"So ein gutes Auto, das erste Mal in Q3 - ich bin definitiv zufrieden. Die ganzen lachenden Gesichter zu sehen, auch bei den Mechanikern. Das gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen für die Zukunft", freut sich Yuki Tsunoda nach seinem starken Qualifying in Saudi-Arabien.

In Bahrain war der Japaner noch mit P11 (und P14 im Rennen) an den Top-10 vorbeigeschrammt. Damals wie heute besiegte er Daniel Ricciardo im Qualifying-Duell. Nach interner Aussprache erwartet Tsunoda nun auf dem Jeddah Corniche Circuit nur Kämpfe mit der Konkurrenz, nicht mit Ricciardo.

"Das Auto ist ziemlich ähnlich [wie in Bahrain], es wird nicht einfach werden. Mit einem Aston und Ferrari hinter mir muss die Strategie passen. Und meine Leistung", erklärt Tsunoda. Trotz schlechtem Qualifying-Ergebnis warnt er ebenfalls vor Nico Hülkenberg: "Ich erwarte auch, dass Haas schnell sein wird."

Nach dem ersten Q3-Einzug hält Tsunoda sogar die ersten Punkte für die Racing Bulls möglich: "Sicher geht das. Wir müssen nur das meiste aus unserem Paket herausholen", zeigt sich der RB-Pilot optimistisch. "Und hier ist überholen nicht so einfach. Das kann ich hoffentlich auch zu meinem Vorteil nutzen."

Yuki Tsunoda in Saudi-Arabien vor dem Qualifying
Yuki Tsunoda will nach Top-10 im Qualifying auch Top-10 im Rennen, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Mysteriöse Probleme und Frustration bei Daniel Ricciardo

"Ich fühle mich einfach nicht wohl im Auto, das wir derzeit haben", sieht es eine Garage weiter anders aus. Daniel Ricciardo landete eine halbe Sekunde hinter Yuki Tsunoda auf P14. " Letzte Woche war ich mehr über mich selbst frustriert, weil ich wusste, dass noch Zeit drinnen lag."

Nun war der VCARB 01 Objekt der Frustration, vor allem dessen fehlender Grip. "Es war ehrlich gesagt ein bisschen ein Mysterium. Natürlich kämpfst du in ein paar Kurven mit der Balance. Aber jeder fand in Q2 etwas Zeit, nur ich nicht." Obwohl Ricciardo weder mit massivem Über- noch Untersteuern zu kämpfen hatte.

"Ich konnte einfach nicht mehr herausholen", muss der Honey Badger klein beigeben. Sorgen darüber macht er sich (bis jetzt) noch nicht, obwohl er laut Dr. Helmut Marko für eine Chance bei Red Bull den Japaner klar schlagen müsste. Bemerkt aber: "Natürlich willst du immer die Person beeindrucken, die das Sagen hat."

"Wir lagen eigentlich recht eng zusammen. Klar, er hat einen guten Job gemacht, das gebe ich natürlich zu", so Ricciardo. "Aber es ist nicht so, dass er sehr gut mit dem Auto zurecht kommt und ich gar nicht. Wir haben beide unsere Stärken und Schwächen." In Q1 lagen die beiden noch enger zusammen, eine Runde später in Q2 konnte sich der Teamkollege verbessern, Ricciardo nicht.

"Natürlich ist man frustriert, wenn man so weit zurückliegt", seufzt der Australier. Vor dem Rennen muss er jetzt unbedingt herausfinden, was genau im Zeittraining schiefgelaufen ist. Denn: "Im Moment ist es noch etwas zu früh, um zu positiv über das Rennen zu denken."