Haas war die große positive Überraschung beim Formel-1-Saisonauftakt 2024 in Bahrain. Und das obwohl das Team keinen einzigen Punkt sammeln konnte. Das lag aber auch an einer Start-Kollision von Nico Hülkenberg. Dass der Deutsche jedoch in Q3 einzog und das Reifenverschleiß-Problem des Vorgänger-Autos gelöst zu sein scheint, macht Hoffnung auf mehr.

Beim F1-GP in Saudi-Arabien wurde das Team jedoch wieder in die Realität zurückgeholt - zumindest im Training. Nicht unbedingt aufgrund des Reifenverschleißes, aber allgemein hinkte die Performance in Jeddah hinter jener der Konkurrenz her. Hülkenberg gab sich nach Platz 18 im zweiten Training nicht sehr optimistisch: "Vielleicht können wir noch ein bisschen rausholen, aber das können alle von sich behaupten", meinte er zu seinem FP2-Ergebnis.

Bahrain-Effekt verpufft? Haas erwartet schwierigen Saudi-GP

Hülkenberg gab zwar zu, dass seine schnelle Runde und vor allem die Positionierung auf der Strecke nicht ideal gewesen waren, aber er glaubt an keine Wunder. Laut Teamkollege Kevin Magnussen war das erwartbar. Denn das Layout in Bahrain war besser auf den VF-24 zugeschnitten als jenes in Jeddah.

"Bahrain ist eine Low-Speed-Strecke. Das liegt uns besser", sagte Magnussen und führte aus: "Wir haben das Auto in Highspeed-Passagen weniger verbessert, sondern mehr bei geringen Geschwindigkeiten. Hier sind aber sehr viele mittelschnelle bis schnelle Kurven und in diesen sieht es so aus, als hätten wir die größten Verbesserungspotenziale", analysierte der Däne, der ebenfalls im zweiten Training nicht über Rang 17 hinauskam.

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Teamchef Ayao Komatsu pflichtete seinem Fahrer bei. "Der heutige Tag verlief wie erwartet. Wir haben einen guten Speed auf der Geraden, aber wir hatten etwas Probleme in den Highspeed-Kurven", so der Japaner.

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Über Nacht hoffen die Haas-Piloten darauf, dass man noch einige Zehntel aus dem Auto kitzeln kann. Denn in Saudi-Arabien scheinen die Abstände im Feld dem ersten Eindruck nach erneut sehr gering zu sein. Im zweiten Training betrug die Differenz zwischen P1 und P20 nur 1,3 Sekunden. Beim ersten Qualifying der Formel-1-Saison in Bahrain lag das Feld in Q1 innerhalb von weniger als einer Sekunde.

Auf eine Runde befindet sich Haas also womöglich im Hintertreffen, aber wie sieht es über die Distanz aus? Bereits in FP1 fuhr das US-Team seine ersten Longruns und verzichtete stattdessen auf den Einsatz der weichsten Reifenmischung, den C4-Reifen. Diesen spart man sich für die Qualifikation am Freitag auf. Nico Hülkenberg wollte nicht zu viel Hoffnung auf die Rennpace legen, Komatsu sieht die Arbeit des Teams an der größten Baustelle aber bestätigt: "Die Reifen funktionieren gut."

In FP2 sahen die Longrun-Zeiten konkurrenzfähig aus. Reifenmanagement ist auf dem Jeddah Corniche Circuit allerdings kein so großes Thema wie noch in Bahrain. Trotz der schnellen Kurven konserviert der sanfte Asphalt die Pneus und macht eine 1-Stopp-Strategie beinahe zu einer Pflichtaufgabe.