Die Formel-1-Saison 2024 wird die dritte seit dem Beginn der neuen Reglement-Ära 2022 sein. Mittlerweile haben sich die zu Beginn sehr unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte zunehmend angenähert. Die Ferrari-Badewanne ist ebenso Geschichte wie das Null-Seitenkasten-Konzept von Mercedes. Auch an der als Schlüsselstelle geltenden hinteren Radaufhängung sind mittlerweile mit Ausnahme von Ferrari und Kundenteam Haas alle Teams auf das Red-Bull-Konzept mit Pushrods umgeschwenkt.

Im Rahmen des McLaren-Launches erkannte auch McLaren-Teamchef Andrea Stella zunehmende Parallelen zwischen den Autos: "Von dem, was wir auf den Bildern der neuen Autos sehen konnten, ist es das erste Jahr, in dem sich die makroskopischen Formen beginnen anzugleichen."

Der neue Seitenkasten des Red Bull RB19 in Ungarn
Mittlerweile hat sich das Seitenkasten-Design von Red Bull durchgesetzt, Foto: Motorsport-Magazin.com

Dies sei jedoch keine Garantie dafür, dass die Autos auch im Hinblick auf die Performance näher beieinanderliegen werden, denn: "Eine Menge Performance befindet sich tatsächlich im Detail und im Spiel um Millimeter", so Stella, der jedoch hinzufügte: "Aber sicherlich könnte es ein wichtiger Faktor sein. Also würde ich ein engeres Feld erwarten."

Auch McLaren-Fahrer Lando Norris erwartet aufgrund des vorangeschrittenen Reglement-Zyklus' ein engeres Feld 2024. Zu Saisonbeginn könnten die Abstände zwischen den Boliden zwar zunächst wieder größer werden, aber: "Über das Jahr hinweg wird es wahrscheinlich wieder enger werden", so Norris.

McLaren-Fahrer Lando Norris feiert Platz 2 auf dem Podium
Lando Norris erwartet 2024 ein engeres Kräfteverhältnis, Foto: LAT Images

Stella, der Ende 2022 auf den zu Sauber abgewanderten Andreas Seidl als McLaren-Teamchef gefolgt war, erhofft sich zudem langsam einen Effekt des 2021 eingeführten Budget Caps sowie der Windkanalrestriktionen. Im Sportlichen Reglement ist seit 2021 geregelt, dass die in der Konstrukteurs-WM besser platzierten Teams je nach Position weniger Testzeit im Windkanal erhalten als die schlechter platzierten Teams.

"Hoffentlich werden diese Regeln gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen und den Sport unterhaltsamer und kompetitiver im Hinblick auf die Ergebnisse machen", führte Stella aus. Dies sei im besten Interesse des Sports.

Mit Blick auf den Budget Cap mahnte der Italiener jedoch auch vor Gefahren: "Du solltest deine Updates sorgfältig planen, denn ansonsten könnte es sein, dass du am Ende eher durch das Budget limitiert bist als durch die Entwicklung an sich." Dies sei im Moment jedoch nicht der Fall, sondern McLaren sei eher auf Entwicklungsseite limitiert.

McLaren präsentiert die Lackierung für die Formel-1-Saison 2024 auf Renderings des 2023er MCL60.
Kann der MCL38 zum WM-Anwärter avancieren?, Foto: McLaren

Der erste Härtetest erwartet den neuen MCL38 schon in rund eineinhalb Wochen. Dann beginnt in Bahrain die Formel-1-Saison 2024 (Rennen schon am Samstag, 02. März!). Zuvor finden bereits in dieser Woche vom 21. bis zum 23. Februar die Testfahrten an selber Stelle statt. Für die neue Saison zeigte sich McLaren beim Launch durchaus optimistisch, auch was den Kampf gegen die Formel-1-Dominatoren von Red Bull angeht. Was es damit genau auf sich hat, lest Ihr in diesem Artikel: