McLaren und Aston Martin. Viele würden die beiden Teams wohl als Positiv-Überraschungen der Saison nennen. Doch in der zweiten Saisonhälfte gehört auch AlphaTauri in dieselbe Kategorie. Die Italiener kletterten in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft vom letzten auf den achten Platz. Zu Williams fehlten nur drei Punkte. Noch-Teamchef Franz Tost erklärt den Performance-Aufschwung des Teams aus Faenza.

Tost: Neue Mitarbeiter Grund für Aufschwung

Um die steile Performance-Kurve von AlphaTauri zu erklären, lohnt es sich ins Jahr 2022 zurückzublicken. Zu Beginn der neuen Ground-Effect-Ära wird AlphaTauri klar, dass der AT03 nicht der große Wurf ist. Insbesondere Teamchef Franz Tost merkt das früh.

"Letztes Jahr habe ich im März und April schon klargemacht, dass wir aerodynamisch in die falsche Richtung gehen. Wir hatten eine falsche Philosophie", berichtet Tost vom Beginn der Saison 2022.

Daraus zog der Teamchef prompt seine Lehren. Neue Mitarbeiter mussten her. "Es ist immer schwierig, Ingenieure zu verpflichten, die in eine andere Richtung gehen. Denn sie adaptieren ja unsere Arbeitsweise. Aber bis unsere neuen Leute angefangen haben, zu arbeiten, vergeht oft ein Jahr. Das war unser Problem", so Tost.

Bis zum Arbeitsbeginn der neuen Kräfte in Faenza vergingen also weitere 12 Monate. Erst zu Beginn der neuen Saison erhielt Tost die gewünschte Verstärkung. Bis dahin war das Team aus Faenza im Kräfteverhältnis bereits auf dem letzten Platz im Kräfteverhältnis abgerutscht.

"Ich habe so stark darauf gepocht, neue Updates zu bringen, um ein Verständnis zu dafür zu entwickeln, ob diese neue Gruppe in die richtige Richtung entwickelt", erklärt der Teamchef. Die neuen Updates zündeten jedenfalls.

Das wurde spätestens in Austin jedem klar, als Yuki Tsunoda in Austin den achten Platz inklusive schnellster Rennrunde einfuhr. Eine Woche später in Mexiko qualifizierte sich Daniel Ricciardo auf Platz vier. In der Konstrukteurs-Meisterschaft zog das Team aus Faenza noch an Alfa Sauber und Haas vorbei.

"Der Grund dafür, dass wir uns in der zweiten Saisonhälfte so stark nach vorne entwickelt haben, ist, dass wir diese Leute vorher nicht hatten."

AlphaTauri mit Beyer und Mekkies in die Zukunft

Teil der Zukunft von AlphaTauri sind auch Peter Bayer und Laurent Mekies. Das Duo löst Franz Tost ab. Mekies übernimmt den Platz als Teamchef und fungiert an der Strecke, Bayer ist CEO des Teams und kümmert sich mehr um das finanzielle Geschäft.

"Peter Bayer ist seit Juni da und Laurent Mekies hat schon Erfahrung im Team. Ich erwarte von den beiden, dass sie das Team auf ein neues Level bringen. Beide haben viel Erfahrung und kennen die Formel 1."