Lando Norris steht ein weiteres Mal in der ersten Startreihe für einen Formel-1-Grand-Prix. Zwar setzte der Brite bei der Zeitenjagd für den Großen Preis der USA nur die drittschnellste Zeit, doch die gestrichene Rundenzeit von Max Verstappen beförderte den 23-Jährigen zum insgesamt vierten Mal in dieser Saison auf den zweiten Platz der Startaufstellung. Für den McLaren-Pilot, der sich vor dem Wochenende wie gewohnt eher pessimistisch zeigte, eine Überraschung.

"Ich bin angenehm überrascht, hier unter den Top 3 zu sitzen", gab Norris nah dem Qualifying zu. "Überrascht deshalb, weil vor allem die Low-Speed-Passagen normalerweise eine Schwäche von uns sind, und hier gibt es weniger schnelle Passagen als in Katar. Also bin ich ziemlich glücklich."

Analyse: Pole Position wäre möglich gewesen

Am Ende fehlten Norris 0,13 Sekunden auf die Bestzeit von Charles Leclerc. Doch laut ihm wäre diese absolut erreichbar gewesen. Eine Sache wurmte den McLaren-Piloten dabei besonders. "Kurve 11", machte Norris seinen Fehler klipp und klar fest. "Vielleicht noch ein bisschen in der letzten Kurve. Ich habe etwas später gebremst, aber das Auto hat besser rotiert als ich es gedacht habe. Ich dachte, ich würde den Scheitelpunkt verpassen, aber am Ende habe ich nur den Randstein berührt. Aber wenn das passiert, verliert man auf der gesamten Geraden. Mit dem Rest der Runde war ich dafür sehr zufrieden."

Die Daten unterstreichen die Aussagen des 23-Jährigen. Bis Kurve 11 hatte Norris noch die absolute Bestzeit - Sieben Hundertstel lag er vor dem späteren Polesitter Leclerc. Doch durch den schlechten Ausgang aus der Kurve büßte Norris fast auf der kompletten Geraden zwischen Kurve 11 und 12 ein. Am Ende der Geraden lag Norris fast zwei Zehntel hinter Hamilton und sieben Hundertstel hinter Leclerc.

Die Pole Position wäre aber dennoch weiterhin möglich gewesen. Durch einen guten dritten Sektor konnte Norris zwischendurch im Fernduell sogar wieder am Ferrari-Piloten vorbeiziehen. Doch eine Mischung aus zwei guten letzten Kurven von Leclerc und zwei durchschnittlichen letzten Kurven von Norris machte den Unterschied zwischen den beiden Piloten aus der ersten Startreihe.

Lando Norris: Revanche nach Piastri-Erfolg in Katar

Der Qualifying-Erfolg kommt für Lando Norris zu einem günstigen Zeitpunkt. Auf der einen Seite ist die Startposition für das Rennen am Sonntag eine gute Ausgangslage. In den letzten vier Rennen auf dem Circuit of the Americas konnte der Zweitplatzierte vier Mal in der ersten Kurve die Führung übernehmen. Für Norris, der in dieser Saison bereits einige gute Starts zeigen konnte, ein gutes Omen.

Zum anderen verschafft sich der Brite wieder etwas Luft im Duell mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Dieser konnte beim vergangenen Rennwochenende in Katar seit langer Zeit wieder ein Rennen für McLaren gewinnen. Ja, es war zwar 'nur' ein Erfolg im Sprintrennen, doch auch das ist Norris in seinen fast fünf Jahren bei McLaren nie gelungen. Piastri macht Norris in seiner Rookie-Saison bereits ordentlich Druck. Doch im Qualifying von Austin konnte Norris wieder zurückschlagen. Denn Piastri kam in der Zeitenjagd nicht über Platz 10 hinaus. Am Ende trennten über sechs Zehntel die beiden McLaren-Piloten.