P20 in Monza, P20 in Singapur, P17 in Japan und nun wieder P17 in Katar. Das sind die letzten vier Qualifikations-Ergebnisse von Lance Stroll. Durch eine erneut enttäuschende Leistung schied der Aston-Martin-Pilot beim Qualifying in Katar zum vierten Mal in Folge bereits im Q1 aus. Sein Teamkollege Fernando Alonso landete hingegen auf Platz 4. Den Frust für sein frühes Ausscheiden ließ Stroll an seinem Personal-Trainer ab.

Nach Qualifying: Stroll handgreiflich gegen eigenen Trainer

Unmittelbar nach dem Qualifying sprang der Kanadier sichtbar wütend aus dem Cockpit seines AMR23, schmiss sein Lenkrad in die Garage und wollte so schnell wie möglich in seiner Kabine verschwinden. Doch sein Fitness-Trainer Henry Howe stellte sich ihm in den Weg. Der Grund: Stroll musste noch das für die Formel-1-Fahrer verpflichtende Wiegen absolvieren. Stroll gefiel das überhaupt nicht.

Zunächst verschaffte er sich mit einem noch moderaten Schubser etwas Platz. Doch als Howe immer noch nicht Platz machen wollte, brannten bei Stroll alle Sicherungen durch. Mit einem deutlich erkennbaren Stoß räumte der Kanadier sich den Weg frei. Beide Protagonisten verschwanden schlussendlich hinter der Barriere in der Garage.

Eine Erklärung für das erneut frühe Ausscheiden konnte Lance Stroll nicht liefern. Im Interview nach dem Qualifying war der 24-Jährige so kurz angebunden, dass es in der internationalen Übertragung erst gar nicht gezeigt wurde. Stroll beschrieb seine Emotionen als "Einfach sch****". Gründe für sein aktuelles Formtief konnte er auch nicht nennen. Im Rennen werde er dafür "einfach fahren". Damit war das Interview schon wieder vorbei.

Analyse: Stroll fast auf der gesamten Runde langsamer als Alonso

Ein Blick auf den Rundenvergleich mit Fernando Alonso liefert zumindest Aufschluss, wo genau Stroll die Zeit gegenüber seinem Teamkollegen verliert. Ab Kurve 3 geht die Lücke zwischen den beiden Aston-Martin-Piloten auf. Bis dahin war Stroll sogar noch um zehn Tausendstel vor Alonso. Doch in keiner weiteren Kurve konnte der Kanadier erneut Zeit gutmachen. Allein im zweiten Sektor verlor Stroll fast eine halbe Sekunde im teaminternen Vergleich. All das summierte sich am Ende des Q1 zu einem Abstand von 1,12 Sekunden auf und besiegelte Strolls erneutes vorzeitiges Ausscheiden.

Alonso darf feiern: Bestes Qualifying-Ergebnis seit Kanada

Auf der anderen Seite der Garage lief es hingegen für Aston Martin deutlich besser. Fernando Alonso setzte im letzten Qualifying-Abschnitt die sechstschnellste Zeit. Doch weil die beiden McLaren-Piloten bei ihrer schnellen Runde nicht innerhalb der weißen Linie bleiben konnte,n schob sich der Spanier bis auf Platz 4 vor - sein bestes Qualifying-Ergebnis seit dem Großen Preis von Kanada vor fast vier Monaten.

"Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte der Spanier nach dem Qualifying. "Das Auto hat sich schnell angefühlt. Aber das Qualifying ist nur der erste Schritt, das Wochenende ist noch lang. Wir werden noch einige Runden fahren, aber das war ein guter Start."

Aston Martin-Fahrer Fernando Alonso
Fernando Alonso landete am Ende auf Platz 4, Foto: LAT Images

McLaren befindet sich im Kampf um den vierten Platz auf der Jagd nach Aston Martin. Der jüngste Trend zeigt dabei klar in Richtung des 'Papaya-Teams'. Lediglich 49 Punkte liegt Aston Martin aktuell noch vor McLaren. Durch die Fehler von Oscar Piastri und Lando Norris hat Alonso im Rennen eine deutlich bessere Ausgangslage. Piastri wird von Platz 6 in das Rennen gehen, Lando Norris nur von Platz 10. Alonsos Ausblick auf das Rennen fiel allerdings überraschend pessimistisch aus.

"Sie haben das Momentum und sie sammeln viele Punkte zurzeit", sagte Alonso über die Konkurrenz aus Woking. "Letztendlich werden sie uns überholen. Das müssen wir akzeptieren und ihnen dann gratulieren." Alle Stimmen zum Formel-1-Sprint heute in Katar gibt es im Live-Ticker.