Nyck De Vries wird ab dem Formel-1-Wochenende in Ungarn bei AlphaTauri durch Daniel Ricciardo ersetzt. Das wurde kurz nach dem Großbritannien-GP in der vergangenen Woche bekanntgegeben. Vor dem GP am Hungaroring bezog Yuki Tsunoda erstmals Stellung zum Rauswurf seines Teamkollegen.
Der Japaner stellte sich hinter seinen geschassten AlphaTauri-Kollegen, auch wenn er zugab, dass nach den Gerüchten der letzten Wochen das Aus des Niederländers nicht unbedingt überraschend für ihn kam - wohl aber das Timing. Tsunoda sagte: "Ich war etwas überrascht, dass es so schnell passiert ist. Es waren nur zehn Rennen und das auch auf einigen Strecken, die er nicht gekannt hat. Ich dachte, er hätte es (sein Cockpit) sich zumindest bis zur Sommerpause verdient."
Yuki Tsunoda lobt de Vries: Noch nie so gutes Feedback gesehen
Gleichzeitig betonte Tsunoda, dass er die Argumentation von Red Bull etwas verstehe. Er zeigte sich trotz des kurzen F1-Intermezzos von De Vries voll des Lobes für den ehemaligen Formel-E-Champion und erklärte, dass er einiges von ihm gelernt habe. Vor allem das detaillierte Feedback des ehemaligen Mercedes-Testfahrers beeindruckte ihn und das bereits seit den ersten Testfahrten im Vorjahr.
"Ich habe noch nie einen Fahrer gesehen, der so spezifisch alle Details beschreiben konnte und das in einer Art und Weise, die leicht zu verstehen war", sagte Tsunoda. Beim Test nach der Formel-1-Saison 2022 in Abu Dhabi habe er in kurzer Zeit exakt die Charakteristiken des AlphaTauris illustrieren und vor allem das Verhalten des Frontflügels rekonstruieren können. "Es erinnerte daran, wie es in 'Rush' mit Niki Lauda dargestellt wurde. Er ist wie Niki Lauda", verglich der ehemalige Red-Bull-Junior den ehemaligen FE-Champ mit dem dreifachen Formel-1-Weltmeister.
Yuki Tsunoda vs. Daniel Ricciardo: Kampf um Red-Bull-Cockpit?
Mit Daniel Ricciardo steht Tsunoda von der Erfahrung her ein anderes Kaliber ins Haus, als de Vries. Der AlphaTauri-Neuzugang schielt schon vor seinem Comeback beim Juniorteam der Bullen auf eine mögliche Rückkehr zu Red Bull. Vor allem da bei den Bullen Sergio Perez sich in einer Schwächephase befindet und zunehmender Kritik ausgesetzt ist.
Ricciardo müsste Tsunoda unbedingt schlagen, um diese Chance zu erhalten. Der 23-Jährige behauptet, aufgrund dieser Ausgangslage keinen zusätzlichen Druck zu verspüren. "Für mich macht es keinen Unterschied, es ist dasselbe. In der Formel 1 ist es immer das Wichtigste seinen Teamkollegen zu besiegen. Ich muss einfach damit weitermachen, mit dem was ich in den letzten Rennen getan habe", erklärte er.
Dass sich eine Chance auf ein zukünftiges Red-Bull-Cockpit zwischen ihm und Ricciardo entscheiden könnte, sei ein normaler Vorgang in der Formel 1. "Einer von uns wird langsamer sein und es deshalb nicht zu Red Bull schaffen und der Schnellere wird eine bessere Chance haben, um zu Red Bull zu kommen. So funktioniert es in der Formel 1", so Tsunoda.
Im Moment ist das alles jedoch nur Zukunftsmusik. Die Red-Bull-Verantwortlichen stärken derzeit Perez immer noch den Rücken und stellten wiederholt klar, dass man trotz der Qualifying-Misere des Mexikaners auf dessen Qualitäten vertraue.
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