Aston Martin hat offiziell bei der FIA einen Einspruch gegen das Ergebnis des Österreich-GPs eingelegt. Grund dafür sind die Track Limits. Das Team aus Silverstone argumentiert, dass zahlreiche Track-Limit-Vergehen von der Rennleitung nicht geahndet wurden.
In einem von der FIA veröffentlichten Dokument wurde der Protest um 18:13 Uhr angekündigt: "Das Aston Martin F1 Team hat gegen die vorläufige Wertung Protest eingelegt. In dem Protest wird behauptet, dass eine Reihe von Fahrzeugen nach einem Verstoß gegen Artikel 33.3 des Sportlichen Reglements nicht bestraft wurde." Der zitierte Passus im Reglement betrifft die Track-Limit-Regeln.
Zu wenige Fahrer bestraft? Aston Martin legt Protest ein
Der Protest scheint nicht von ungefähr zu kommen. Denn im selben Schreiben gab die FIA bekannt, dass man alle gestrichenen Runden und die dafür vergebenen Strafen nochmal genauer unter die Lupe nehmen wird. "In der Zwischenzeit haben die Sportkommissare, nachdem sie von der Existenz einer Reihe von gestrichenen Runden erfahren haben, auf die sie nach Eingang des Protestes aufmerksam gemacht wurden, die Rennleitung gebeten, einen Abgleich aller gestrichenen Runden mit den verhängten Strafen durchzuführen", heißt es in dem Dokument.
Aston-Martin-Protest: Anhörung um 18:30 Uhr
Aston Martin äußerte sich noch nicht zu dem Protest, den man eingebracht hat. Auf 18:30 Uhr war eine Anhörung bei den Stewards angesetzt, bei welcher ein Team-Verantwortlicher den Protest erklären musste. Wie die FIA mitteilte, durften auch alle anderen, die von diesem Protest betroffen sind, an dem Treffen teilnehmen.
Während dem Rennen bearbeiteten die Stewards über 100 gestrichene Runden und sprachen im Laufe des Grands Prix eine Reihe an 5-Sekunden-Strafen aus, welche den Rennverlauf zum Teil maßgeblich beeinflussten. Davon betroffen waren unter anderem Carlos Sainz und Lewis Hamilton.
Der Brite beklagte sich allerdings im Rennen mehrmals darüber, dass sich einige andere Fahrer Vergehen gegen die Track Limits geleistet hätten. Hamilton nannte namentlich Sergio Perez und Lando Norris. "Als er (Norris) an mir vorbeiging, ist er mindestens 10 mal neben die Strecke gefahren und Perez genauso. Perez fuhr sogar in Kurve 9 und 10 abseits der Strecke und erhielt keine Strafe."
Noch nie da gewesene Situation: 1200 mögliche Verstöße!
Die Rennleitung erklärte in einer späteren Erklärung das Ausmaß der Track-Limit-Vorwürfe. Demnach habe man bereits vor dem Aston-Martin-Protest mit einer Untersuchung begonnen. "Aufgrund der Besonderheiten der Streckenführung und der Neigung vieler Fahrer, wiederholt außerhalb der Streckenbegrenzungen zu fahren, entstand eine noch nie dagewesene Situation entstanden, die dazu führte, dass nicht alle potenziellen Verstöße während des Rennens überprüft werden konnten", heißt es darin.
Demnach gibt es sage und schreibe 1200 potenzielle Verstöße, die überprüft werden müssen. "Das Ergebnis wird aktualisiert, sobald die Überprüfung der Fälle, die während des Rennens nicht überprüft werden konnten, abgeschlossen ist", kündigte die FIA an. Die FIA wiederholte aufgrund dieser Eskapaden eine Empfehlung an den Red Bull Ring, dass man am Ausgang der Kurven 9 und 10 ein Kiesbett installieren solle.
"Wir stellen fest, dass dies im Vergleich zu anderen Serien, die hier Rennen fahren, zwar keine einfache Lösung ist, sich aber bei anderen Kurven und Strecken mit ähnlichen Problemen als sehr effektiv erwiesen hat", heißt es weiter. Das Problem am Red Bull Ring: Die MotoGP ist auch auf der Strecke unterwegs und in der Motorrad-WM ist man gegen Kiesbetten.
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