Max Verstappen gewinnt zum fünften Mal das Formel-1-Rennen in Österreich nach einer dominanten Vorstellung vor Charles Leclerc. Sergio Perez kämpft sich nach einer Aufholjagd spektakulär von Platz 15 noch auf das Podium. Die Track Limits sorgen für ein Strafen-Chaos - vor allem im Mittelfeld. Auch Carlos Sainz und Lewis Hamilton müssen Strafen absitzen.
Der Sieger: Max Verstappens Sieg war beim Formel-1-Rennen in Österreich nie wirklich in Gefahr. Der Red-Bull-Pilot konnte seine Führung beim Start und beim Restart verteidigen. Außerdem entschied sich sein Team im Gegensatz zum Rest des Feldes während einer frühen VSC-Phase auf der Strecke zu bleiben. In der 35. Runde hatte sich Verstappen mit einem Reifenvorteil auch diesen Nachteil wieder herausgefahren und ging nach einem kurzen Zweikampf an Leclerc vorbei. Anschließend baute er seinen Vorsprung auf über 20 Sekunden und schnappte sich auch noch die schnellste Rennrunde.
Das Podium: Charles Leclerc konnte ebenfalls ein problemloses Rennen durchziehen und stolperte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen nicht über die Track Limits, weshalb er ungefährdet auf der zweiten Position ins Ziel kam. Sergio Perez fuhr von der 15. Startposition aus auf Rang 3. Nach einem langen Duell mit Carlos Sainz sicherte er zehn Runden vor dem Ende des Rennens die Podiumsposition.
Das restliche Ergebnis: Sainz verpasste aufgrund einer frühen 5-Sekunden-Strafe aufgrund von Track Limits und nach dem Duell mit Perez das Podium knapp und fuhr auf Rang 4 über die Linie. Norris unterstrich eine starke McLaren-Performance mit der fünften Position, während Alonso auf P6 ins Ziel fuhr. Hamilton musste sich aufgrund einer schwachen Mercedes-Pace und einer Zeitstrafe (Track Limits) mit P7 zufriedengeben. George Russell, Pierre Gasly und Lance Stroll komplettierten die Top 10. Nico Hülkenberg schied nach einem frühen Motorschaden aus. Soweit das vorläufige Rennergebnis, das allerdings noch einmal radikal überarbeitet wurde.
Update: Strafen nach Untersuchung
Über fünf Stunden nach Rennende stand nach einer ausführlichen Untersuchung aller potenziellen Track-Limit-Vergehen ein endgültiges Rennergebnis fest. Der größte Verlierer dieser Strafen war Carlos Sainz. Der Spanier erhielt eine 10-Sekunden-Strafe und fiel damit auf die sechste Position zurück, Norris rückte auf P4 auf, Alonso auf P5.
Pierre Gasly verlor ebenfalls einen Punkt. Der Alpine-Pilot wurde aufgrund einer 10-Sekunden-Strafe von P9 auf P10 zurückversetzt, Stroll gewann diese Position. Alex Albon wurde mit einer 10-Sekunen-Strafe belegt Esteban Ocon erhielt insgesamt Zeitstrafen im Wert von 30 Sekunden, Sargeant 10 Sekunden, de Vries 15 Sekunden und Tsunoda weitere fünf Sekunden.
Die Highlights vom Formel-1-Rennen in Österreich
- Verstappen fährt dominant zum Sieg
- Perez beendet Aufholjagd auf P3
- Ferrari mit starker Rennpace auf P2 und P4
- Strafenflut aufgrund von Track Limits und anderen Zwischenfällen
- Norris nach starker McLaren-Performance auf P5
- Hülkenberg rollt mit Motorschaden aus
- Weitere Strafenwelle fünf Stunden nach Rennende
Formel-1-Tabelle 2023: Ferrari macht Boden gut
Weltmeisterschaft: Verstappen baute seinen WM-Vorsprung auf Perez auf 81 Punkte aus, der seinerseits sein Guthaben gegen Alonso auf 17 Zähler ausbauen konnte. Leclerc machte den größten Sprung in der Fahrer-WM und liegt nun mit 72 Punkten auf P6. In der Konstrukteurs-Meisterschaft hält Red Bull nun bei 377 Punkten vor Mercedes (178) und Aston Martin (175). Ferrari rückte bis auf 21 Punkte an Aston heran.
Das Wetter: Wie vor dem Rennen prognostiziert ging der gesamte Österreich-GP trotz Bewölkung bei trockenen Bedingungen über die Bühne. Die Lufttemperatur bezifferte sich auf 23 Grad Celsius, während auf der Streckenoberfläche 31 Grad gemessen wurden.
Die Startaufstellung: Verstappen startete von der Pole Position gefolgt von Leclerc und Sainz. Norris, Hamilton, Stroll und Alonso starteten dahinter, während Hülkenberg, Gasly und Albon die Top 10 abrundeten. Russel ging nach einem bitteren Q2-Aus nur von P11 ins Rennen, Perez scheiterte im Qualifying ebenfalls in Q2 und startete von P15. Kevin Magnussen und Nyck De Vries starteten aus der Boxengasse.
Max Verstappen makellos: Perfekter Start, dominantes Rennen
Der Start: Max Verstappen hielt auf der ersten Runde ohne Probleme die Führung, während sich die Ferraris, Hamilton und Norris dahinter einreihten. Yuki Tsunoda fuhr sich in der ersten Kurve einen Schaden am Frontflügel ein und schlitterte aufgrund des Schadens in Kurve 4 in das Kiesbett. Aufgrund von Fahrzeugteilen in Kurve 1 kam ein Safety Car auf die Strecke.
Verstappen konnte den Restart ebenso kontrolliert über die Bühne bringen und setze sich auf den ersten Runde von dem Ferrari-Duo ab, die ihrerseits von Hamilton davonfuhren. Sainz konnte sich im DRS-Bereich von Leclerc halten, wurde aber vom Team zurückgepfiffen und durfte nicht attackieren. Gleichzeitig konnte Norris lange im DRS-Fenster von Hamilton mitfahren, ihm gelang zu diesem Zeitpunkt aber keine Attacke.
Nico Hülkenberg fiel früh zurück und wurde von Stroll und Ocon auf die neunte Position verdrängt, in Runde 12 war er einer der ersten Fahrer, der die Box ansteuerte. Eine Runde später rollte der Deutsche allerdings mit einem Motorschaden in Kurve 3 aus, die Folge war ein Virtuelles Safety Car.
VSC & Boxenstopps: Der Großteil des Feldes nutzte die VSC-Phase für einen Boxenstopp. Aston Martin und Ferrari steuerten erst eine Runde später die Box an, während ihren Stopps wurde die VSC-Phase wieder aufgelöst. Gleichzeitig waren beide Ferrari-Boxenstopps langsam, weshalb Sainz bis auf P6 hinter Hamilton und Norris zurückfiel. Die beiden Red Bull sparten sich in dieser Rennphase einen Stopp.
Sainz konnte sich nach seinem Platzverlust schnell wieder auf den virtuellen dritten Platz nach vorne arbeiten. Verstappen stoppte in der 24. Runde, der Niederländer benötigte elf Runden bis er sich wieder an Leclerc vorbeimanövrieren konnte und die Führung zurückeroberte.
Track Limits: Strafenflut erwischt auch Sainz und Hamilton
Strafen: Ab der 17. Runde begann eine wahre Strafen-Orgie. Lewis Hamilton war der erste Fahrer, der eine 5-Sekunden-Strafe für ein Track-Limit-Vergehen erhielt, zwei Runden später wurde auch Yuki Tsunoda bestraft. In weiterer Folge erwischte es auch Sainz, Albon und Gasly. Nyck de Vries erhielt ebenfalls eine Strafe von fünf Sekunden, da er Kevin Magnussen in einem Zweikampf von der Strecke gedrückt hatte, während Esteban Ocon für einen Unsafe Release dieselbe Strafe erhielt. Bis zum Rennende erwischte es auch noch Magnussen, Sargeant und erneut Tsunoda, die eine Strafe einsammelten.
Das Mercedes-Duo konnte im Longrun nicht mit dem restlichen Führungsfeld mitgehen, genauso wie Aston Martin. Hamilton wurde von Norris geschnappt und fiel nach dem Absitzen seiner Strafe hinter Alonso auf die siebte Position zurück. Perez arbeitete sich durch den späteren Boxenstopp und durch einige gewagte Manöver auch schnell an dem Mercedes-Fahrer, den Aston Martins und dem verbliebenen Verfolgerfeld vorbei. Er befand sich im restlichen Rennen in einem Kampf gegen Norris und Sainz um die dritte Position.
Perez krönt Aufholjagd nach spektakulärem Duell
Die zweite Boxenstopp-Phase wurde in Runde 37 von Stroll eröffnet, Russell und Hamilton zogen in den Runden 41 und 42 nach. Die Ferraris in Runde 43 und 45. Verstappen stoppte in der 48. Runde, während Perez eine weitere Runde später frische Reifen erhielt. Perez kam drei Sekunden hinter Norris auf die Strecke und machte sich anschließend auf die Jagd nach dem Briten und Sainz. Der Ferrari-Pilot hatte nach dem Absitzen seiner Strafe endgültig von Leclerc abreißen lassen müssen.
Norris wurde nach einem Fahrfehler in der 56. Runde von Perez überholt. Der Angriff gegen Sainz verlief aber nicht so einfach. Über mehrere Runden duellierten sich der Spanier und Perez um die dritte Position, wobei Sainz mehrfach nach einem Manöver in Kurve 3 auf der folgenden DRS-Gerade kontern konnte. In der 61. Runde wurde der Widerstand von Sainz jedoch gebrochen und Perez sicherte sich Platz 3.
Verstappen bog kurz vor Schluss noch einmal an die Box ab und sicherte sich mit frischen Reifen die schnellste Rennrunde. Im Ziel hatte er etwa fünf Sekunden Vorsprung auf Leclerc, Perez wurde Dritter. Sainz und Norris komplettierten die Top 5. Das war zumindest der Stand im Ziel. Doch die weiteren Track-Limit-Untersuchungen wirbelten das Klassement noch einmal durcheinander.
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