Kein Formel 1 Team belebt die Fantasie der Fans so stark wie die legendäre Scuderia Ferrari. Kein Rennstall wird weltweit so sehr verehrt, ja fast schon vergöttert, wie das Team aus Maranello. Selbst in der britischen Motorsporthochburg in Silverstone finden sich alljährlich unzählige rote Flaggen mit dem Wappentier der Italiener.

Nicht anders verhält es sich beim Vorzeigeangestellten des italienischen Nobelkarossenbauers: Michael Schumacher zieht rund um den Erdball Quoten, Auflagen und Verkaufszahlen beinahe magisch an. Da ist es kein Wunder, dass die Kombination aus Ferrari und Michael Schumacher auch nach einer so verkorksten Saison wie jener des Jahres 2005 noch immer für jede Menge Zündstoff sorgt.

So geschehen als in den letzten Tagen eine Fußballverletzung des Deutschen durch die Gazetten und das weltweite Datennetz geisterte. Der Ferrari-Star soll bei einem Spiel in der Schweiz schwer verletzt worden sein und für einige Zeit ausfallen. "Schumi umgehauen! Ausgerechnet der Gasfuß", lautete die Schlagzeile auf der Internetseite einer großen deutschen Boulevardzeitung mit vier großen, fetten Buchstaben.

Die Antwort aus Maranello ließ erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten: "Die Fantasie mancher Redakteure bestimmter Internetseiten ist ziemlich lebhaft und scheint immer dann ihren Höhepunkt zu erreichen, wenn es um Ferrari und Michael Schumacher geht."

Die Anspielung der Roten ist leicht zu durchschauen: Schließlich meldete das gleiche Medium vor einigen Wochen in der Print- wie Internetausgabe einen Wechsel des siebenfachen Champions zu McLaren Mercedes. Oder einen Vorvertrag von Kimi Räikkönen mit Ferrari. Daraus geworden ist in beiden Fällen nichts.

"Diesen Nachmittag erlebten wir ein weiteres Beispiel dafür, als berichtet wurde, dass Michael Schumacher sich beim Fußball verletzt habe und für zwei Monate ausfallen würde", fuhren die Italiener fort. "Wir möchten all unseren Fans versichern, dass Michael in bester gesundheitlicher Verfassung ist. Er ist zuhause bei seiner Familie und erholt sich nach einer langen und schwierigen Saison."

Das gleiche sollten vielleicht auch einige der fantasievollen Schreiberlinge versuchen. Aber manchen ist aus Fantasieüberschuss oder übertriebener Nüchternheit ohnehin nicht mehr zu helfen...