So ziemlich jede Branche hat ihr Sommerloch. In der Formel 1 Welt gibt es dieses jedoch nicht. Angesichts eines Mammutrennkalenders von 19 WM-Läufen und einer nur dreiwöchigen Sommerpause mit etlichen Wechselspekulationen und einem heftigen Titelwettrüsten blieb dafür 2005 keinerlei Zeit.

Dafür beruhigt sich die Königsklasse normalerweise in den Wochen nach Saisonende bis zum Ende des Testverbotes Ende November im so genannten Winterloch.

Obwohl das auch in diesem Jahr so zutrifft, wussten die Formel 1-Akteure das winterliche Nachrichtenloch in dieser Woche sehr gut zu stopfen. Und zwar mit einigen hochinteressanten, wenn auch nicht unbedingt immer wahnsinnig überraschenden Entscheidungen und Ankündigungen.

Während für Ferrari das Winterloch ohnehin nicht existiert - schließlich testen sie bereits seit zwei Wochen munter in Vallelunga und werden sie dies ebenso fröhlich in Bahrain fortsetzen -, herrschte in dieser Woche auch bei Honda Hochbetrieb.

Genau genommen nicht direkt bei Honda, sondern bei deren neuem Kundenteam namens Super Aguri F1. Dieses wurde am Dienstag von Ex-F1-Pilot Aguri Suzuki in Tokio der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Etwas Neues gab es dabei zwar nicht zu erfahren, aber immerhin steht nun fest: Die Japaner meinen es ernst. Sie möchten bereits 2005 in der Königsklasse mitmischen.

Nicht der Schnee sorgt derzeit in Silverstone für Motorenruhe., Foto: Sutton
Nicht der Schnee sorgt derzeit in Silverstone für Motorenruhe., Foto: Sutton

Das einzige Hindernis, dass es nun zu überwinden gilt ist das Chassisproblem. Und daran könnten sie sich sprichwörtlich die Karbon-Zähne ausbeißen...

Sehr viel zuversichtlicher kann Christijan Albers auf das Jahr 2006 blicken. Der Niederländer gab am gleichen Tag, nur Zeitzonen-bedingt einige Stunden später, seine Unterschrift bei MidlandF1 bekannt. Damit nahm der fahrende Holländer einen der letzten freien Plätze auf dem Fahrerkarussell für 2006 in Beschlag.

Offene Stellen gibt es deshalb nur noch bei BMW, Midland und Super Aguri F1. Bei Williams sind hingegen seit Freitag auch offiziell beide Cockpits vergeben. Neben Mark Webber wird dort Nico Rosberg ins Lenkrad greifen.

Und was war in den letzten sieben Tagen sonst noch so los? Der Amerikaner Dan Wheldon ist sich eines F1-Einstiegs noch nicht ganz sicher, Nick Fry möchte mit Honda 2006 "Rennen - Das ist Plural" gewinnen, Red Bull hat nun auch rechtlich die Kontrolle über das Minardi Team übernommen und Franz Tost als Teamboss engagiert.

Auf den Punkt gebracht gab es also die übliche winterliche Mischung aus Gerüchten, Wechseln und Vorhersagen für das nächste Jahr. Nichts Neues im Winterloch.