Im Jahr 2003 dominierte er seine Rennserie nach Belieben, er stand damals sage und schreibe neunmal ganz oben auf dem Siegerpodest - und nein, wir sprechen nicht von Michael Schumacher, sondern von Franck Montagny. Der Franzose wurde 2003 überlegener Champion in der World Series by Nissan. Die Fachwelt sagte dem heute 27jährigen eine große Zukunft voraus - immerhin hat er schon damals, in seinem großen Triumph-Jahr, beim Renault-Team von Flavio Briatore als Testpilot in der Formel 1 fungiert...

Was dann wirklich passierte, ist bekannt: Franck Montagny arbeitete 2004 und 2005 weiter als Renault-Tester - es gab nur einen einzigen Grand Prix-Einsatz, als Montagny in der abgelaufenen Saison als "Leihgabe" auf dem Nürburgring den dritten Jordan-Toyota steuern durfte. Bekanntlich war der Hobby-DJ und Trommler bei diesem Einsatz nicht nur schneller als beide Einsatzpiloten unterwegs, er konnte dem Team auch einige Tipps in Sachen Fahrzeugabstimmung geben...

Doch mehr als dieser einmalige Einsatz als Freitagspilot kam bislang nicht zustande, obwohl die Formel 1 zurzeit ohne einen Franzosen auskommen muss. Und so war es dann auch wenig verwunderlich, als es hieß, dass Montagny und Renault von nun an getrennte Wege beschreiten würden. Der Franzose erklärte, er werde künftig nicht mehr als Testpilot für Renault fungieren. Seine Hoffnungen beruhten auf Verhandlungen mit dem Jordan- respektive Midland-Team.

Jetzt erklärte Franck Montagny in einem Interview mit GP2005, dass er unter Umständen doch als Renault-Tester weitermachen wird. Die Kündigung sei von Renault ausgegangen: "Sie sagten mir, dass sie meine Dienste nicht mehr länger in Anspruch nehmen werden, da ich im kommenden Jahr durch einen RDD-Fahrer ersetzt werden sollte." RDD ist das "Renault Driver Development Programm"und bei dem erwähnten RDD-Fahrer handelt es sich um den Finnen Heikki Kovalainen.

Doch Flavio Briatore versucht angeblich, den Finnen bei BMW unterzubringen, was es Montagny ermöglichen würde, weiter als Renault-Tester zu arbeiten - denn bislang hat der Franzose noch kein Cockpit für 2006 gefunden. Allerdings soll BMW nicht wirklich begeistert von der Idee, Kovalainen ein Jahr lang auszubilden, nur um ihn danach wieder an Briatore zurückzugeben. Montagny sagt dazu: "Das hängt alles von vielen Dingen ab, wir werden sehen, wie es sich entwickelt." Eines ist dem Franzosen jedoch klar: "Will man in den Grand Prix-Sport aufsteigen, muss man in der Formel 1 präsent sein."

Und somit muss sich Franck Montagny weiter gedulden - seine Zukunft hat sich der Kunstbegeisterte vor zwei Jahren wohl anders vorgestellt. Übrigens: Die Homepage von Franck gehört ohne Zweifel zu den coolsten der Branche...