Bernie Ecclestone ist seiner Sache sicher: "Wir werden 2006 elf oder vielleicht sogar zwölf Teams sehen." Während das elfte Team das sagenumwobene Honda Zweitteam ist, bleibt die Identität des noch mysteriöseren zwölften Rennstalls völlig im Dunkeln.

Viel heller ist es um die Honda-Truppe aber auch nicht gerade bestellt. Vielmehr ranken sich unzählige Gerüchte um jenes Team, welches Takuma Sato sowie Anthony Davidson eine Zuflucht bieten soll.

Eines der Gerüchte besagt, dass der ehemalige japanische F1-Pilot Aguri Suzuki für den Renneinsatz des Teams verantwortlich zeichnen soll. Suzuki dementierte diese Meldungen allerdings postwendend. Was in der F1-Welt aber nicht unbedingt auch etwas bedeuten muss.

Genau genommen macht ein Engagement des Japaners für Honda sogar sehr viel mehr Sinn als die anderen gehandelten Varianten mit Dome oder Mugen. Denn Suzuki besitzt nicht nur ein IRL-, sondern auch ein GT- und ein Formula-Dream-Team. Alle drei werden von Honda unterstützt.

Noch interessanter ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass sein GT-Team von Coca Cola gesponsort wird, die in den letzten Wochen mehrfach mit der Königsklasse in Verbindung gebracht wurden. Zusammen mit dem Autoteilehersteller Autobacs und Toshiba stehen noch weitere der F1 nicht abgeneigte Geldgeber hinter den Teams von Suzuki. Ganz zu schweigen von der Partnerschaft mit Bridgestone, deren Reifen das GT-Team mit dem Boden verbinden.

Als mögliche Heimat des neuen Rennstalls werden sowohl die ehemalige Arrows-Fabrik in Leafield, wo zuletzt ein angebliches GP2-Team eine Besichtigung vornahm, sowie die Räumlichkeiten von Reynard in Brackley gehandelt.

Kommen die Honda-Autos von der Stange?, Foto: Sutton
Kommen die Honda-Autos von der Stange?, Foto: Sutton

Große Chancen räumen die F1-Experten einem Einstieg im kommenden Jahr aber nicht ein. Ganz anders B·A·R-Teamboss Nick Fry: "Ich denke, das neue Team ist mehr wahrscheinlich als unwahrscheinlich. Ich würde die Chance auf 65 Prozent beziffern."

Die größte Unwägbarkeit, die es aus dem Weg zu räumen gilt, ist das Verbot der FIA ein komplettes Auto eines anderen Rennstalls, in diesem Fall von B·A·R Honda, zu übernehmen. "Du musst die Rechte des geistigen Eigentums für jenes Fahrzeug besitzen, das du in der Weltmeisterschaft einsetzt, und kein Teil darf von einem anderen Hersteller entworfen oder gebaut sein. Diese Bedingung muss er füllt werden", betont FIA-Präsident Max Mosley in der Motorsport aktuell.

"Teams können technische Informationen übertragen", lässt er jedoch ein Hintertürchen offen. "Aber die Teile müssen selber entworfen werden. Das gleiche gilt für das Herstellen. Geistige Rechte können nach Belieben ge- und verkauft werden. Es ist das Design und die Herstellung der Teile, welche komplex sind."

Allerdings könne auch eine dritte Partei das Auto entwerfen. "Es ist aber nicht an mir, den Rennställen zu sagen, wie sie das Problem angehen müssen. Das müssen sie schon selbst rauskriegen."

Mosley und seine Experten halten die Einstiegspläne des Teams auf alle Fälle für "seriös": "Ich bin sicher, zwischen heute und 2008 werden wir auf zwölf Rennställe kommen, dann sehe ich gar ein 13. und 14. Team auf uns zukommen."