27 WM-Punkte sammelte das Toyota Team in seinen ersten drei Formel 1-Jahren von 2002 bis 2004. In der abgelaufenen vierten F1-Saison der Japaner stehen für Jarno Trulli und Ralf Schumacher hingegen mit 88 WM-Punkten mehr als dreimal so viele Zähler zu Buche.

Mit Ralfs Schumacher drittem Rang in Shanghai beendeten die Weiß-Roten aus Köln-Marsdorf das Jahr 2005 wie erwünscht auf einem Hoch. "Ich bin sehr froh, dass ich zum Ende der Saison noch ein Podium für Toyota einfahren konnte", freute sich Ralf "nach der bitteren Enttäuschung von Suzuka" über P3 in China. "Manchmal arbeiten Safety-Car-Phasen eben für einen, manchmal gegen einen", nahm er die Enttäuschung vom Heimspiel in Japan philosophisch.

Das Kreuz mit dem Indy-Fiasko

Nicht ganz so locker sieht Technikchef Mike Gascoyne den vierten Rang in der Konstrukteurs-Wertung. "Wir sind Vierter geworden, hätten aber Dritter werden können", trauert er dem verpassten Rennen von Indianapolis nach. Dort nämlich holte Jarno Trulli die erste Pole Position von Toyota und verloren die Japaner durch ihre erzwungene Nicht-Teilnahme ganze 18 Punkte auf den Rivalen Ferrari.

"Ohne Indianapolis wären wir Dritter geworden", ist sich der Brite sicher. "Mit etwas Glück wäre in dieser Saison sogar ein Sieg drin gewesen. Im nächsten Jahr muss es dann aber klappen. Wir müssen damit beginnen Rennen zu gewinnen."

Ralf Schumacher dürfte sicherlich nichts dagegen haben. "2006 starten wir als Vierte der Weltmeisterschaft, und somit sind unsere Ziele natürlich auch ein wenig höher gesteckt als noch dieses Jahr. Generell möchten wir um Siege mitfahren und unsere Position in der Weltmeisterschaft weiter verbessern", stimmt der Deutsche seinem Technikdirektor zu.

Das Kreuz mit der B-Version

In die weiß-roten Hände spielen, könnte Toyota das abermals geänderte Reglement. "Die Regeländerungen könnten das Feld möglicherweise wieder näher zusammenrücken lassen", prophezeit Ralf, dem der TF105B in den letzten beiden Rennen sehr viel besser lag, als dessen Vorgängermodell.

Genau andersherum verlief der Saisonabschluss bei Jarno Trulli. Der Super-Qualifyer kam mit der Vorderachse des überarbeiteten Modells nicht zurecht und konnte somit seine starken Leistungen der vorhergegangenen Rennen nicht wiederholen.

"Wenn ein Fahrer sagt, dass ihm ein Auto nicht liegt, dann wird ihm das selten geglaubt, aber so etwas gibt es wirklich", weiß Motorsport-Experte Sven Heidfeld aus eigener Erfahrung. "Wenn man in ein neues Auto einsteigt, sich auf Anhieb wohl fühlt und einem das Fahrverhalten entgegenkommt, dann kann man schon plötzlich ein oder zwei Zehntel schneller als sein Teamkollege sein. Wenn diesem im Gegenzug dazu das Auto gar nicht liegt, dann kann urplötzlich ein solch großer Abstand entstehen."