Noch einen 'richtigen' Sieg hatte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo den Tifosi vor den letzten drei Saisonrennen versprochen. Wie sein Team diesen Triumph erzielen sollte, sagte der Italiener aber nicht.

Die letzte Chance dazu bekamen die Roten beim Saisonfinale in Shanghai. Nachdem man sich im Qualifying überraschend konkurrenzfähig und für Startplatz 6 gut genug gezeigt hatte, ging am Renntag aber alles schief. Der ehemalige Weltmeister Michael Schumacher erlebte, wie schon im Vorjahr, einen frustrierenden Rennsonntag im Reich der Mitte.

Seinen Lauf nahm das Übel in der Vorstart-Phase: "Ich wollte meine Reifen warm halten und das macht man am besten, indem man Zickzack fährt", schilderte Michael Schumacher seine Lenkradbewegungen auf dem Weg in die Startaufstellung. "Dann ist es zur Kollision gekommen." Genau genommen fuhr der Deutsche nach links und dort kam Christijan Albers in seinem Minardi angefahren.

"Ich gehe davon aus, dass ich eine Mitschuld hatte", gestand der Ex-Champion offen ein. Minardi-Teamchef Paul Stoddart sah dies nicht anders: "Es war Michaels Fehler", verriet er gegenüber Reuters. "Er schaute nicht in den Rückspiegel und zog einfach rüber."

"Im Nachhinein ist es aber eh Wurst", nahm es der Ferrari-Star nicht allzu schwer. Schließlich gab es noch einen zweiten unglücklichen Zwischenfall, als er gegen Ende der Safety-Car Phase seine Reifen auf Temperatur bringen wollte und ins Kiesbett segelte.

"Die Reifen waren in der Safety-Car Phase abgekühlt und dann ist es wie auf Eis", erklärte er. "Massa hat vor mit gebremst und dann habe ich mich gedreht."

"Das war ganz klar ein verrückter Tag und ich bin froh, dass die Saison nun vorbei ist und wir uns auf das nächste Jahr konzentrieren können." Für Paul Stoddart gilt dies nach dem Abschlussrennen von Minardi in der Formel 1 nicht mehr. Deshalb sagte er: "Das war typisch Minardi - wir gehen mit einem Knall."

Es war aber nicht nur für Minardi typisch. Auch für den siebenfachen Champion scheint es typisch zu sein, die Saison mit einem Knalleffekt zu beenden. Und wenn es schon kein weiterer Titelgewinn oder Sieg ist, dann wenigstens ein spektakulärer Unfall eine halbe Stunde vor dem Rennen...