Die Teamduelle nach dem Aserbaidschan GP der Formel 1: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2022 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen.
Red Bull:
Max Verstappen zeigte sich im Rennen wieder in bestechender Form, nachdem er im Qualifying noch ganz leicht hinterherfuhr. Sergio Perez fühlte sich da wieder besser, hatte aber Pech mit einem kleinen Tank-Problem. Sein Rennen wollte aber trotz starkem Start nicht in Schwung kommen, er verlor sich beim Management der Medium-Reifen und konnte die Verstappen-Pace nicht gehen.
Mercedes:
Lewis Hamilton wurde von einem schlecht zu fahrenden W13 das ganze Wochenende brutal durchgerüttelt, was seinem Rücken nicht guttat. Das Rennen fuhr er hart an der Belastungsgrenze, kämpfte sich trotzdem bis auf P4 durch. George Russell hatte ihn aber schon im Qualifying auf eine Runde wieder geschlagen, und war im Rennen souverän unterwegs. Wenngleich Hamilton nach wie vor Experimente für das Team fährt.
AlphaTauri:
Pierre Gasly forderte endlich vom Team Perfektion, bekam sie, und leistete selbst mit einem nahezu perfekten Wochenende seinen Beitrag. Yuki Tsunoda war zwar der langsamere der beiden, kämpfte jedoch lange im vorderen Mittelfeld mit, ehe sein Heck zu schmieren begann und schließlich das DRS brach, was ihm über 30 Sekunden bei einem Reparaturstopp kostete.
Aston Martin:
Sebastian Vettel fuhr ein brillantes Wochenende, mit dem er gekonnt ein paar kleine Fehler überstrahlte, die er mit aggressivem Herangehen herbeirief. Aber was soll's - ein kleiner Einschlag im Qualifying blieb ohne Folgen, ein Besuch im Notausgang des Rennens kostete ihm am Ende nur die Chance, mit Gasly um Platz fünf zu kämpfen. Lance Stroll war nie vorne zu sehen. Desolates Qualifying, das Team verwies auf Motorprobleme, die seinen finalen Crash verursacht haben sollen. Das Rennen fuhr er weit hinten, wurde kurz vor Schluss aufgrund von Vibrationen rausgenommen.
Alpine:
Fernando Alonso fuhr ein starkes Wochenende, auch wenn er sich mit einem Ausritt im Qualifying, bei dem ihm die Konkurrenz Absicht unterstellte, unbeliebt machte. Mit dem topspeedstarken Alpine sicherte er im Rennen den siebten Platz fehlerlos ab. Esteban Ocon war durchwegs etwas hintendran, musste sich im Rennen lange mit Zweikämpfen beschäftigen und kam schließlich mit deutlichem Rückstand ins Ziel.
McLaren:
Lando Norris war wieder voll fit, aber das Auto gab in Baku nicht ganz so viel her. Sein Qualifying war besser als das von Daniel Ricciardo, der durch eine gesplittete Strategie mit dem besseren Hard-Reifen im Rennen aber früh Druck machen konnte. Teamorder bedeutete jedoch, dass er nicht vorbeidurfte. Glück mit einem Virtuellen Safety Car spülte ihn dann doch vor Norris, und nun war es der Brite, der bis ins Finish nicht angreifen durfte. So oder so kann sich Ricciardo freuen, endlich ein solides Ergebnis eingefahren zu haben, denn meilenweit weg von Norris war er in Baku nicht.
Alfa Romeo:
Valtteri Bottas war vom Samstag weg verloren. Der Tag begann mit Bremsproblemen und wurde nur schlimmer, der Grip am Heck verschwand und niemand bei Alfa wusste wohin. Er wurde nie wieder gefunden. Guanyu Zhou war so im Qualifying und im Rennen klar der schnellere Alfa und schickte sich auch an, mit starker Eröffnung zumindest in Richtung Punkte zu kämpfen, bevor das Auto erneut den Geist aufgab.
Williams:
Alex Albon hatte im Q1-Finale Pech mit Fernando Alonso und dem Timing, konnte aber im Rennen solide Pace unterstreichen und den Anschluss ans Mittelfeld zumindest halten. Das kann Nicholas Latifi nicht behaupten. Er lag im Qualifying wie üblich zurück, das Team schob ihn im Grid zu spät noch an und brachte ihm eine Stop-and-Go ein, dann missachtete er blaue Flaggen, letztendlich landete er im Nirgendwo.
Haas:
Mick Schumacher verlor defektbedingt das erste Training, und schien danach schlichtweg nicht imstande, einen Rhythmus zu finden. Er machte keine Fehler, aber selbst wenn er im Qualifying etwas mehr Glück gehabt hätte, so wäre ihm bloß ein Sprung weg vom desolaten letzten Platz gelungen. Das Rennen fuhr er einsam, verlor schnell den Anschluss ans Mittelfeld. Kevin Magnussen spielte dort trotz engem Q1-Aus am Sonntag mit, bis ihn der Ferrari-Motor stoppte.
Ferrari:
Charles Leclerc kann sich nur einen Fehler in der ersten Kurve ankreiden lassen, der Sergio Perez in Führung brachte, fuhr aber sonst ein makelloses Wochenende. Half im defektbedingt nichts. Carlos Sainz fehlt weiter Vertrauen ins Auto, als er im Qualifying zu pushen begann schlichen sich Fehler ein. Am Start konnte er nicht ganz den Anschluss halten, aber seine wahre Performance blieb durch das frühe Defekt-Aus verschleiert.
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