Der Große Preis von Miami findet 2022 zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1 statt und die Vorfreude auf das Rennwochenende steigt aktuell von Tag zu Tag. Viele Formel-1-Fahrer hatten zur Zeit des Großen Preises der Emilia Romagna zwar weder Simulator- noch echte Streckenerfahrung, der ein oder andere konnte sich die neue Strecke in Miami aber doch schon genauer ansehen. Wie schätzen sie den Rundkurs ein?

Bottas: "Miami-GP bestimmt ziemlich genial"

Valtteri Bottas, der nach eigener Aussage bereits "ein paar anständige Runden im Simulator" hinter sich hat, freute sich darüber, dass es eine richtig gute Strecke zum Überholen sein sollte: "Für mich sieht die Streckenplanung durchaus gelungen aus. Es sollte ein gutes Rennen werden. Ziemlich lange Geraden und einige wirklich gute Möglichkeiten zum Überholen. Mal sehen, wie sich die Strecke im echten Leben darstellt, aber auf dem Papier sieht sie gut aus. Und ich bin mir sicher, dass das Event als solches ziemlich genial sein wird", so der ehemalige Teamkollege von Lewis Hamilton.

Verstappen hofft auf eine schnelle Strecke

Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz in Imola hatte der amtierende Weltmeister, Max Verstappen, noch keine Erfahrung auf der Strecke gesammelt - auch nicht im Simulator -, aber für ihn zählt ohnehin nur der Speed: "Ich meine, am Ende des Tages kommt es auch nicht darauf an, wie die Strecke aussieht, solange wir schnell sind. Das ist für mich wichtig."

Gasly sieht ein Wochenende voller guter amerikanischer Unterhaltung

"Ich habe die Strecke [im Simulator] ausprobiert und muss sagen, dass sie ziemlich aufregend aussieht. Ich mag die Streckenführung. Ziemlich viele Hochgeschwindigkeitsabschnitte, ziemlich herausfordernd, ungewöhnlich lange Kurven, sehr lange Geraden. Ich denke, das wird ein Wochenende voll mit guter amerikanischer Unterhaltung. Ich finde, es ist eine einzigartige Location und ich freue mich schon sehr auf das Wochenende", zeigte sich der Franzose positiv gestimmt.

Tsunoda befürchtet Verkehrsstau

Während sein Teamkollege mit viel Vorfreude auf das Rennwochenende in Miami blickt, kamen bei Yuki Tsunoda durchaus auch einige Zweifel an der Streckenführung auf. Insbesondere mit Blick auf eine eventuelle Safety-Car-Phase sieht er Probleme: "Ziemlich knifflig. Besonders Sektor drei mit seinen engen Kurven. Falls es zu einem Safety-Car kommt, wird sich dort wohl ein echter Verkehrsstau bilden." Da in dieser Saison die Performance-Unterschiede in langsamen Kurven bislang besonders groß sind, könnten diese laut Tsunoda aber auch in einer schnellen Runde interessant werden. Alles in allem hofft er aber, dass das Überholen auf der Strecke gut funktioniert.

Hamilton freut sich über mehr US-Fans

Der siebenmalige Weltmeister, Lewis Hamilton, hat sich im Rahmen des Großen Preises der Emilia Romagna ebenfalls zum neuen Rennevent in Miami geäußert. Obwohl er die Strecke zwar auch noch nicht im Simulator ausprobieren konnte, gab er sich diesbezüglich durchaus euphorisch. Für ihn spiegelt dieses Event nämlich die jüngste positive Entwicklung wider, dass sich endlich auch mehr Menschen in den Vereinigten Staaten für die Formel 1 begeistern.

"Es ist großartig, zu sehen, dass man es geschafft hat, mehr und mehr Zustimmung in den Staaten zu erfahren. Es gibt riesige Fans da draußen. Und Miami wird für uns alle eine neue Erfahrung sein. Für den Rennzirkus, für die Fans vor den Bildschirmen und die, die vielleicht zum ersten Mal nach Miami fliegen. Die Vereinigten Staaten haben eine Menge zu bieten. Es wird also superspannend", freut sich der Rekord-Weltmeister.

Perez sorgt sich um den Asphalt

Nach Sergio Perez' Demofahrt nach Miami erwartete man sich vom Mexikaner besonders eindrückliche Schilderungen zur neuen Rennstrecke, aber auch er konnte nur auf Simulator-Erfahrungen zurückgreifen. "Ich denke, es ist eine gute Strecke. Es gibt einen kurvigen Bereich, den man nur schwer richtig erwischt und auch die Sicht kann sich schwierig gestalten. Aber es sollte ein gutes Racing werden bei all den langen Geraden", gibt sich der Mexikaner verhalten optimistisch.

Die größten Probleme wittert Sergio Perez aber mit Blick auf den Streckenbelag in Miami: "Ich hoffe nur, dass der Asphalt passt und wir gutes Racing sehen. An neuen Strecken kommt es auch immer wieder zu Überraschungen." Damit spielt er auf vergangene Rennen, wie etwa jenes in der Türkei 2020 an, in denen der geringe Grip des neuen Belags für überdurchschnittlich viele Dreher und Abflüge der Rennboliden sorgte.

Alles in allem könnte die Situation also wohl sehr gut mit Christians Worten zusammengefasst werden: Es ist angerichtet.