Der Australien-GP in Melbourne galt in der Vergangenheit als äußerst überholfeindlich. Die vielen schnellen Kurven getrennt durch kurze und mittellange Geraden erschwerten Positionswechsel auf der Strecke seit dem Debüt des Straßenkurses 1996.

Damit soll ab dieser Saison Schluss sein. Neben den neuen Fahrzeug-Regeln, die an den bisherigen Rennwochenenden für gutes Racing sorgten, soll eine veränderte Streckenführung mehr Überholmanöver zulassen. In insgesamt sieben Kurven veränderte sich die Strecke seit dem letzten GP im Albert Park 2019.

Neue DRS-Zone auf dem Albert Park Circuit

Doch darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Aspekt, der dem Rennen auf dem Albert Park Circuit, seinen Ruf als Prozession abnehmen soll: Nämlich der Klappflügel. Seit diesem Jahr ist die Strecke auf der Südküste des australischen Kontinents die einzige im F1-Kalender, auf welcher die Piloten viermal pro Runde das DRS aktivieren können. Das wurde mit der Veröffentlichung der offiziellen Streckenkarte für das GP-Wochenende bestätigt.

Bislang wurden maximal drei DRS-Zonen pro Strecke ausgewiesen. Der Jeddah Corniche Circuit, der Red Bull Ring, das Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt sowie der Bahrain International Circuit sind zurzeit die einzigen Rennstrecken im Kalender, wo dreimal DRS genutzt werden darf. Bislang gehörte auch der Albert Park Circuit dieser Gruppe an.

Möglich wird die vierte DRS-Zone durch die Entfernung der als Jim-Clark-Schikane bekannten Kurvenkombination 9/10. Anstatt der relativ engen Schikane befindet sich nun an dieser Stelle eine zuerst nach rechts und dann nach links gebogene Vollgas-Passage. Hier darf das Luftwiderstands-Reduktions-System eingeschaltet werden. Durch das DRS kalkuliert man mit Geschwindigkeiten von bis zu 330 km/h.

Umbau in Melbourne 2021: Die Schikane im Mittelsektor existiert nicht mehr, Foto: Emily White/Australian GP
Umbau in Melbourne 2021: Die Schikane im Mittelsektor existiert nicht mehr, Foto: Emily White/Australian GP

Dritte DRS-Zone konnte Überhol-Problem nicht lösen

Seit 2018 befanden sich auf der Strecke im Bundesstaat Victoria drei DRS-Zonen. Um mehr Positionswechsel zu kreieren, erlaubte man es damals den Piloten zwischen den Kurven 12 und 13 (heute T10 bzw. T11) die Überholhilfe zu aktivieren. Vor allem wollte man damit den hinterherfahrenden Piloten vor den letzten Kurven eine bessere Ausgangslage für eine Attacke auf Start-Ziel geben.

Der Versuch ging nur bedingt auf. Zwar erlebte man in den Folgejahren mehr Überholvorgänge als 2017, aber mit gerade mal zwei statistisch erfassten Überholvorgängen lag die Latte auch nicht besonders hoch. 2018 gab es fünf Manöver, 2019 zehn Stück.

Die anderen beiden DRS-Zonen befinden sich wie schon seit Jahren gewohnt auf der Start-Ziel-Gerade sowie auf der unmittelbar darauffolgenden Gerade zwischen Turn 2 und 3. In der Vergangenheit erwies sich die dritte Kurve als beste Überholmöglichkeit.