Beim Formel-1-Grand-Prix in der Türkei wirkte Sergio Perez wie ausgewechselt. Der Mexikaner konnte nach dürftigen Leistungen in den letzten Monaten in Istanbul nicht nur sein drittes Podium der Saison einfahren, sondern leistete dabei im Duell mit Lewis Hamilton auch noch wichtige Schützenhilfe für Max Verstappen.

Perez: Hatte zuletzt so viel Pech

"Jetzt endlich auf dem Podium zu stehen, fühlt sich gut an. Auf den letzten paar Runden war ich so unglücklich. In Monza fuhr ich aufs Podium, bekam dann aber eine Strafe und in Russland lag ich drei Runden vor Schluss noch auf Podiumskurs", sagte Perez erleichtert.

Dabei sah am Samstag noch alles anders aus. Wie inzwischen fast schon üblich reihte er sich im Qualifying deutlich hinter Max Verstappen ein. Fast eine halbe Sekunde fehlte ihn auf der schnellen Runde auf den Titelanwärter im eigenen Team. "Ich konnte einfach nicht die richtige Balance finden", lamentierte Perez.

Volles Risiko beim Start

Doch nach nur einer Runde sah die Welt bereits anders aus. Perez setzte alles auf eine Karte und drückte sich innen an Pierre Gasly vorbei, der als Folgereaktion mit Fernando Alonso kollidierte. Für Perez ging das Manöver gut und er übernahm Rang 4 und fand schnell in den Rhythmus. "Ich bin sehr glücklich mit den ersten zehn Runden, für mich waren das die besten Runden überhaupt im Rennen."

Anschließend ging es mit der Performance von Perez bergab und er musste von Leclerc abreißen lassen. Stattdessen wurde der Mercedes von Lewis Hamilton im Rückspiegel des Red-Bull-Fahrers immer größer. Für den Großteil des Rennens befand sich der Weltmeister in der Verfolgung von Perez. " Dieser Stint war so schwer für mich, da Lewis das schnellste Auto auf der Strecke war", erklärte er.

Zweikampf gegen Lewis

Die Attacke kam dann in der 36. Runde. Hamilton ging vor Kurve 12 an Perez vorbei. Doch der Mexikaner steckte nicht zurück, ging später auf die Bremse und hielt seine Linie neben dem siebenfachen Champion. In Kurve 1 ging Perez erneut später auf die Bremse als Hamilton und entschied wohl besten Zweikampf des Rennens damit endgültig für sich.

Perez erklärte dieses Duell folgendermaßen: "Das war sehr intensiv. Ich musste dem Pöller am Boxeneingang ausweichen, es war ein guter Kampf. Es war eine Herausforderung, ihn hinter mir zu halten." Auch Teamchef Christian Horner lobte Perez in vollen Tönen: "Seine Verteidigung gegen Lewis war genau das, was wir erwartet hatten. Deshalb hat er es verdient, auf dem Podium zu stehen."

Perez überrumpelt Leclerc

Nur zwei Runden nach dem Duell holte ihn sein Team an die Box. Die richtige Strategie, wie sich zeigen sollten. Denn sowohl Hamilton als auch Leclerc waren zu gierig und versuchten das Rennen ohne Stopp durchzuziehen. Der Mercedes-Mann kam nicht mehr in Schlagdistanz, während Leclerc das gesamte Guthaben eingebüßt hatte und zwar vor Perez auf die Strecke kam, dann aber mit Reifen-Graining zu kämpfen hatte. Sieben Runden vor Schluss zog Perez an dem Monegassen vorbei und fixierte damit sein erstes Podium seit Frankreich.