In München wurde heute wieder einmal über die Zukunft der Formel 1 getagt. Es trafen sich sowohl die fünf Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota als auch die sieben Teams B·A·R, McLaren, Minardi, Renault, Sauber, Toyota und Williams. Es fehlten also logischerweise jene drei Teams, die bereits das neue Concorde Agreement ab 2008 unterzeichnet haben. Namentlich: Ferrari, Red Bull Racing und Jordan.

Die Hersteller und deren Teams gingen dabei die bindende Verpflichtung ein nur gemeinsam in einer Rennserie anzutreten, wenn diese den Prinzipien einer klaren und fairen Weltmeisterschaft entspreche.

Alle anderen Teams, sprich die drei FIA/FOM-Rennställe sowie mögliche Neueinsteiger, werden von den Herstellern aber dazu eingeladen an einem konstruktiven Prozess zur Schaffung einer solchen Königsklasse teilzunehmen.

Nichtsdestotrotz fahren die Mitglieder der ehemals als GPWC bekannten Organisation mit ihren Planungen für ihre "Neue Serie" fort. "Während die Gruppe bereit ist mit den Rechteinhabern und der FIA über die Zukunft des Grand Prix Motorsports nach 2007 zu diskutieren, zwingt sie die aktuelle Unsicherheit dazu mit den Vorbereitungen der Neuen Serie fortzufahren", heißt es in einem gemeinsamen Schreiben der Hersteller und Teams.

Die gemachten Fortschritte der letzten Teamchefmeetings mit Max Mosley und Bernie Ecclestone reichen den Herstellern und Teambossen jedenfalls nicht aus, um ihre eigene Serie einzustampfen. Aus diesem Grund soll die bereits seit Ende 2004 mit dem Aufbau der Neuen Serie beauftragte International Sports & Entertainment AG (iSe) auch weiterhin an einer Konkurrenzrennserie basteln.

FIA-Präsident Max Mosley dürfte diese Ankündigung allerdings kalt lassen. Dieser hatte schon vor einigen Tagen mitgeteilt, dass er die Hersteller bei einer etwaigen eigenen Rennserie unterstützen würde. Allerdings zweifelt er den Erfolg der Serie an, da diese aus seiner Sicht in eine unendliche Kostenspirale zu drohen scheint.

Mit Ferrari, Red Bull Racing, Midland sowie dem zweiten Red Bull Team, drei angeblichen Neueinsteigern und zwei angeblich interessierten Automobilherstellern hätte die F1 auch ohne die sieben Teams und fünf Hersteller ein akzeptables Starterfeld zu bieten. Eines der großen Argumente der Herstellerserie scheint damit ausgestochen. Aber nur wenn Mosley mit den fünf angeblichen Neulingen nicht geflunkert hat...