Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Alex Albon das Cockpit von George Russell bei Williams beerbt und damit nach einer einjährigen Pause wieder in die Formel 1 zurückkehrt. Der Thailänder musste Ende 2020 nach einer schwachen Saison sein Cockpit bei Red Bull räumen. "Von 2020 bis jetzt war natürlich ein schwieriges Jahr für mich. Die Seitenlinie macht nicht so viel Spaß. Ich bin echt dankbar und aufgeregt darüber, zurückzukehren", so Albon im Rahmen des Italien GP in Monza.

Vor allem Williams-Pilot George Russell soll Albon dabei geholfen haben, ein Cockpit in der Formel 1 zu bekommen. Hätte es mit der Formel 1 nicht geklappt, dann wäre aber auch die Indycar eine realistische Möglichkeit gewesen. An ein zukünftiges Red-Bull-Cockpit denkt der Thaillände nocht nicht.

Auch Alfa Romeo eine Option - Warum Williams?

Der Fahrermakrt der Formel 1 erlebte ein regelrechtes Erdbeben. Beginnend mit dem Rücktritt von Kimi Räikkönen, der 2021 seine letzte Saison bestreitet, öffneten sich in der Königsklasse viele Türen. So tauchte auch der Name 'Alex Albon' plötzlich wieder auf, der 2022 ein ein Cockpit bei Williams bekommt.

"Als es die Chance gab, nachdem George zu Mercedes gewechselt ist und Valtteri zu Alfa Romeo, sind die Dinge sehr schnell passiert. Es gab natürlich Gespräche mit Williams. Ich habe von Christian [Horner] und Helmut [Marko] viel Unterstützung bekommen", erklärt Alex Albon.

Allerdings war nicht nur der britisch Traditionsrennstall im Gespräch, sondern auch Alfa Romeo. "Es sind beides großartige Teams. Bei Williams ist es aber so, dass es so aussieht, als würde es aufwärts gehen. Ich hatte auch die Chance, das Team zu besuchen und sie haben sehr positiv und optimistisch gewirkt. Sie sind sehr leidenschaftlich dabei, mit mir zu sprechen und Dinge voranzubringen. Sieht wie eine gute Wahl aus, zurück auf den Grid zu kehren."

Alex Albon über Williams-Chance: Schulde Russell ein paar Bier

Bei der Entscheidung, wer das Cockpit bei Williams bekommt, hat aber auch George Russell selbst eine entscheidende Rolle gespielt. Der Brite hat seinem aktuellen Rennstall unter anderem Alex Albon als persönlichen Nachfolger empfohlen, der es letztlich auch werden sollte.

"Er war sehr unterstützend. George ist einer meiner engsten Freunde. Ich schulde ihm ein paar Bier und hoffentlich können wir unsere Wechsel zusammen feiern", bedankt sich Albon bei Russell für seine Rolle in den Gesprächen rund um das Williams-Cockpit. Dass er dann neben Konkurrenten wie Nick de Vries den Zuschlag für den Williams-Cockpit bekam, musste ihm Russell allerdings nicht übermitteln. "Wir verstehen uns natürlich gut. Ich habe ihm aber nicht gebraucht, um mir das zu sagen."

Alex Albon und George Russell sind enge Freunde, Foto: LAT Images
Alex Albon und George Russell sind enge Freunde, Foto: LAT Images

Plan B: Indycar war eine Option

Ganz so sicher war die Angelegenheit vor kurzem allerdings noch nicht. Alex Albon hielt daher bereits Ausschau nach anderen Optionen. "Das habe ich und das musst du auch. Du kannst so viel mit der Formel 1 planen wie du willst, aber wenn nichts dabei rauskommt, dann hättest du am Ende nichts. Du kannst nicht auf alles oder nichts spielen."

Dabei stand offenbar auch die Indycar-Serie im Raum. Seit Beginn dieser Saison fährt dort auch der ehemalige Formel-1-Pilot Romain Grosjean im Dallara-Honda. "Ich musste über einen Plan B nachdenken. Die Indycar spricht mich auch an. Ich war in Indianapolis, um das Racing zu sehen. Ich habe auch mit Romain darüber gesprochen."

Der Fokus lag aber immer auf der Formel 1. Die dortigen späten Fahrerwechsel haben die Suche nach einem 2022er Cockpit aber nicht leichter gemacht. "Die Formel 1 kann nicht warten. Die Entscheidungen sind im Vergleich zu den anderen Rennserien erst spät gefallen. Es war also schwierig, sich alle Optionen offen zu halten."

Red-Bull-Cockpit noch kein Thema

Für Alex Albon ist damit der Schritt zurück in die Formel 1 geschafft, an eine Rückkehr ins Red-Bull-Cockpit denkt der Thailänder nach eigener Aussage aber noch nicht. "Ich denke noch nicht so weit in die Zukunft. Ich fokussiere mich dieses Jahr auf die Aufgabe, mit dem Team die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Nächstes Jahr wird Williams sein, bei denen ich versuchen werde, den Rennstall voranzubringen."

In dieser Saison ist Alex Albon noch Ersatz- und Testfahrer bei Red Bull Racing. Parallel fährt Albon in der DTM für AlphaTauri AF Corse. Auch in der kommenden Saison wird Albon als Williams-Pilot der Red-Bull-Familie erhalten bleiben.