Die Formel 1 hat dem Klimawandel den Kampf angesagt - schon seit längerer Zeit. Passiert ist bislang jedoch nur wenig. Sebastian Vettel ist damit nicht zufrieden. "Ich glaube, es gibt viele Dinge, die die Formel 1 geplant hat und ein paar kleinere Dinge, bei denen sie auch schon Maßnahmen ergriffen hat. Das ist gut, aber ist es genug? Nein, ist es nicht!", so Vettel am Donnerstag in Zandvoort. "Es ist entscheidend, dass wir verstehen, was auf dem Spiel steht. Wenn wir es nicht verstehen, gibt es keine Zukunft."

Das höre sich finster an, aber es sei nun mal auch die Wahrheit. Umso wichtiger also die nächsten Schritte, denn der Aston-Martin-Pilot glaubt nicht, dass es schon zu spät ist, um etwas zu bewirken. "Ich denke, dass es eine Zukunft für die Formel 1 gibt, wenn die Formel 1 die richtigen Dinge angeht und die richtigen Entscheidungen trifft. Es gibt immer mehr, das getan werden kann. Die kleinen Sachen sind gut. Sie sind ein erster Schritt, aber nicht mehr!"

Formel-1-Motorenreglement: Vettel fordert mehr Relevanz

Anschließend sprach Vettel gleich mehrere Thematiken an, in denen sich die Formel 1 noch verbessern könne. Ein Punkt sei beispielsweise das Motoren-Reglement: "Es gibt Potenzial, mehr relevant für die Straße zu werden.", meint der 34-Jährige. Das aktuelle Reglement sei einfach zu kompliziert und daher irrelevant für die Straße. "Das ist nicht richtig. Wie auch immer das neue Motoren-Reglement aussieht, es sollte mehr relevant sein.", stellt Vettel klar.

Auch in Zandvoort fährt Vettel mit dem Fahrrad zur Rennstrecke, Foto: LAT Images
Auch in Zandvoort fährt Vettel mit dem Fahrrad zur Rennstrecke, Foto: LAT Images

Des Weiteren gebe es um die Strecke herum viele Menschen, die Güter, Essen und Trinken konsumieren. Das sei die nächste Thematik mit der sich die Formel 1 intensiver beschäftigen müsse: "Wie verkaufen wir Essen und Trinken? Wie geben wir es aus? Ich glaube, da gibt es viele Dinge, die verbessert werden können."

Vettel: Der Abfall darf erst gar nicht produziert werden!

Dann wäre da noch die gesamte Abfall-Thematik: "Der Abfall muss seinen Weg zum Mülleimer finden.", findet Vettel, der vor einigen Wochen nach dem Großbritannien-GP selbst noch bei den Aufräumarbeiten geholfen hatte. "Aber das Ziel darf nicht sein, dass der Abfall seinen Weg findet, sondern dass er gar nicht erst produziert wird."

Auch beim Rennkalender sieht der Heppenheimer noch großes Potenzial: "Unser Kalender könnte so strukturiert werden, dass es Sinn macht, dass wir nicht von einem Ende ans andere reisen. Wir haben Rennen in ähnlichen Gebieten. Vielleicht passt es manchen Veranstaltern nicht, ein Rennen zu einer Zeit zu haben, die sie nicht glücklich macht, aber es kann dabei helfen, unseren Schadstoffausstoß zu verringern."