Vor zwei Jahren hat sich kaum jemand für die Formel 1 interessiert. Die MotoGP-Stars und natürlich König Fußball beherrschten den Medienwald. Doch das ist spätestens seit heute anders: Fernando Alonso ist der erste spanische Formel 1 Weltmeister!

"Es ist noch zu früh um zu realisieren, was um mich herum passiert", sagte ein sprachloser Alonso, der lieber über das Rennen sprechen wollte. "Ich werde das erst in den kommenden Tagen verstehen. Bislang habe ich mit dem König von Spanien, dem Prinzen und dem Premierminister gesprochen - aber es ist unmöglich etwas darüber zu sagen."

"Ich bin einfach nur erleichtert", schloss sich der Weltmeistermacher Flavio Briatore dem allgemeinen Freudentaumel an. "Natürlich für Fernando, der eine fantastische Saison gefahren ist, und für das Team. Sie haben ein fantastisches Auto produziert; selbst da die McLaren schneller sind. Am Ende zählen nur die Punkte. Fernando ist erst 24 Jahre alt, aber er war in dieser Saison ein unglaublicher Führungscharakter."

Und ein Realist: "Ich dachte, dass wir heute gegen die McLaren kämpfen könnten, aber nach dem ersten Stopp wurde klar, dass wir ihre Pace nicht mitgehen konnten", analysierte der neue F1-Weltmeister. "Da die Ingenieure besorgt waren, dass es in den Schlussrunden regnen könnte, bemerkte ich erst als ich die Ziellinie überfuhr, dass ich Weltmeister geworden bin!"

Sein Teamkollege Giancarlo Fisichella war trotz des Titelgewinns mit seinem Rennen unzufrieden. "Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht nur Fünfter geworden zu sein. Wir hätten heute Ferrari schlagen müssen", sagte er. "Wir müssen noch um die zweite WM-Krone fahren. Ich dachte, dass wir an diesem Wochenende näher an McLaren dran wären. Deshalb hat mich ihre Pace überrascht."

Chefrenningenieur Pat Symonds macht sich dennoch Hoffnungen auf den zweiten Titel: "McLaren ist zweifelsohne schneller als wir und wir haben unsere Führung verloren. Aber wir arbeiten daran das Auto zu verbessern und waren ihnen an diesem Wochenende bereits näher."