Freud' und Leid liegen in der Formel 1 bekanntermaßen oft nah beieinander. Davon kann Red Bull am Samstag des GP-Wochenendes in Silverstone nach dem Sprint-Debüt ein Lied singen. Während Max Verstappen das Sprint-Qualifying für sich entscheiden konnte, musste Sergio Perez seinen RB16B nach einem Dreher vorzeitig wieder an der Boxengasse parken und startet am Rennsonntag in England von ganz hinten.

Perez wirft Startplatz ins Kies

Nach einer unglücklichen Startphase fand sich Sergio Perez in Silverstone früh nur auf der siebten Position wieder. Der Red-Bull-Pilot war zuvor als Fünfter in den Sprint gegangen. Doch diese zwei eingebüßten Positionen waren noch halb so wild gegen den Fehler, den sich Perez auf der fünften Runde leistete. Ausgangs der ultraschnellen Becketts-Kurve verlor der Mexikaner das Heck und flog von der Strecke.

"Ich kam aus der Kurve hinaus und war bereits viel auf dem Gas. Dann erwischte mich die 'Dirty Air' und ich war praktisch nur noch Passagier", erklärte Perez den Dreher, den er umgehend auf die eigene Kappe nahm. "Es war von meiner Seite ein mieser Tag", analysierte er selbstkritisch.

Dirty Air macht Probleme

Allerdings war es ein Missgeschick, das sich laut Perez angekündigt hatte. Auf keiner Strecke habe der Mexikaner in diesem Jahr noch so viele Schwierigkeiten mit seinem neuen Boliden gehabt, als auf dem Silverstone Circuit. "Auf dieser Strecke habe ich noch am meisten Probleme. Vor allem in der 'Dirty Air' hatte ich noch viel zu kämpfen", gestand er mit Blick auf das Sprintrennen.

Warum ihm ausgerechnet die verwirbelte Luft im heutigen Sprint-Qualifying so zu schaffen machte, kann er sich auch nicht ganz ergründen. Der Erklärungsversuch von Perez lautet: "Ich bin mir nicht sicher, ob es mit der leichteren Benzinladung zusammenhängt, mit der wir ins Rennen starten. Ich weiß es nicht, aber am Rennstart hatte ich in der 'Dirty Air' viele Probleme."

Bei seinem Dreher hatte Perez allerdings noch Glück im Unglück: Das Kiesbett konnte seinen Wagen gerade noch davon abhalten, in die Streckenbegrenzung einzuschlagen. Auf P19 kam er wieder zurück auf die Strecke. Sein Rennen war dennoch erledigt. Abgesehen von Mick Schumacher konnte er keinen Fahrer mehr überholen.

Red Bull gibt Perez-Rennen auf

"Ich saß auf meiner Position fest. Ich hatte zu viele Vibrationen auf meinen Reifen, die vom Dreher verursacht wurden. Und das war es so ziemlich für mich", fasste Perez seinen restlichen Nachmittag zusammen. Wenige Runden vor dem Überfahren der Ziellinie nahm ihn sein Team komplett aus dem Rennen und beorderte Perez seinen Wagen abzustellen. Eine strategische Entscheidung, wie der WM-Dritte zugab: "Wir dachten, dass es nicht mehr viel zu holen gab", so Perez.