Nur noch sechs Punkte benötigt Fernando Alonso zum großen Glück. Nervosität kennt der coole Spanier aber nicht: "Sicherlich bin ich jetzt nah am Titelgewinn dran, aber meine Einstellung hat sich dadurch nicht geändert."

Ein bisschen hat sich seine Einstellung aber doch geändert. Reichten ihm in den letzten Rennen gegen die übermächtige Konkurrenz aus Woking noch Podestplätze, so möchte er jetzt endlich wieder ganz oben auf dem Treppchen stehen. "Ich werde alles geben. Denn was bringt es nur einen Podestplatz holen zu wollen?"

Laut seiner neuesten Erkenntnis "geht das nicht": "Man muss sein Bestes geben und angreifen. Und genau das werde ich in Brasilien machen."

Sollte alle nach Plan laufen, verlässt Fernando Brasilien dann am Sonntag als frisch gebackener Weltmeister; und zwar als jüngster Champion aller Zeiten. "Das ist das Größte für einen Rennfahrer, deshalb bin ich glücklich es mit so jungen Jahren schaffen zu können. Der jüngste Champion zu werden motiviert mich allerdings nicht. Denn für einen Rennfahrer ist es einfach das Größte der Beste zu sein."

Kampf um den Konstrukteurstitel

Damit sein Team das Beste in der Meisterschaft bleibt, muss auch Giancarlo Fisichella am Sonntag ein gutes Ergebnis einfahren. "Für Fernando sollte es einfach werden den Fahrertitel zu gewinnen, aber wir befinden uns noch in einem sehr engen Kampf mit McLaren", merkt der Italiener an. Von seinem Unfall in Belgien hat er sich mittlerweile erholt.

"Sie haben ein besseres Auto, aber ihre Zuverlässigkeit ist nicht so gut", spricht er den silbernen Schwachpunkt dieses Jahres an. "Deshalb bin ich für den Rest der Saison zuversichtlich." Sein persönliches Ziel bleibt es dabei noch "einen Sieg" zu holen. "Vielleicht ist Brasilien der richtige Ort dafür. Wir haben ein neues Aerodynamik-Paket und eine neue Motorenausbaustufe. Wir können hier also etwas aggressiver sein."

Zu viel werden die Gelb-Blauen dennoch nicht riskieren: "Wir möchten kein schneller, aber unzuverlässiges Auto", betont Chefrenningenieur Pat Symonds, "wir möchten ein Auto, das an jedem Sonntag ins Ziel kommt. Denn nur so werden Titel gewonnen."

Den Performance-Nachteil gegenüber McLaren gesteht er trotzdem offen ein. "Wir sind nicht so arrogant und erkennen absolut an, dass McLaren jetzt das schnellere Auto hat", so Symonds. "Aber die Titelentscheidung wird durch die Zuverlässigkeit beeinflusst werden. Wenn beide Teams bis zum Saisonende alle Autos ins Ziel bringen, dann könnte McLaren uns schlagen. Aber wenn sie ausscheiden, dann können wir sie bezwingen."