Nach den Testfahrten zur Formel-1-Saison 2021 wurde das McLaren-Team von vielen Beobachtern als Geheimtipp gehandelt. Der Wechsel zu den Mercedes-Motoren und eine ausgefeiltere Aerodynamik des Unterbodens schienen die dritte Kraft aus dem Vorjahr noch stärker gemacht zu haben. Im 2. Freien Training zum Bahrain GP ließ Lando Norris aufhorchen. Er war nur 0.1 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Max Verstappen. In der Qualifikation am Samstag rutschten er und sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo in der Ergebnisliste ab. Der Australier wurde Sechster. Norris landete eine Position dahinter.

Nach dem Qualifying waren die beiden Piloten nicht überrascht, hinter Charles Leclerc im Ferrari und Pierre Gasly im AlphaTauri zu liegen. "Der Speed der AlphaTauri war sehr eindrucksvoll", sagte Norris. "Für uns war es heute die Bestätigung, dass sie ein bisschen schneller und ein bisschen vor uns liegen. Das gilt auch für Ferrari. Wir sind glücklich, vor einem Ferrari und einem AlphaTauri zu sein. Mit den Plätzen sechs und sieben sind wir zufrieden", fasste der Brite zusammen.

Ricciardo glaubt, dass Leclerc im Ferrari auch im Rennen ein dauerhafter Gegner für ihn und seinen Teamkollegen sein wird. "Im vergangenen Jahr war Charles im Rennen stark, aber im Rennen schlechter. Dieses Jahr wird das anders sein. Hier war er glaube ich sogar Vierter im Qualifying [beim Sakhir GP auf dem äußeren Kurs]. Er wird für uns während des ganzen Rennens das Ziel sein."

McLaren verkürzt Rückstand auf Pole-Zeit

Norris hatte bereits am Freitag offenbart, dass sein gutes Ergebnis durch eine andere Herangehensweise an das Training erreicht wurde. Dies bestätigte Teamchef Andreas Seidl nach dem Qualifying. "Nach dem Test und nach den gestrigen Sessions gab es einen Hype bezüglich unserer Performance. Wir haben wegen unterschiedlicher Einstellungen so gut ausgesehen. Wir haben sie genutzt, um für das heutige Qualifying besser vorbereitet zu sein. Wir haben einfach mehr gezeigt als die anderen. Heute sind wir dort gelandet, wo wir es erwartete haben", erklärte der Passauer.

"Es ist gut zu sehen, dass der Abstand zur Pole Position geringer ist als beim letzten Mal, als wir hier in Bahrain waren", sagte Seidl weiter. Im vergangenen Jahr war Norris in Q3 1.2 Sekunden langsamer als Pole-Setter Lewis Hamilton. An diesem Samstag fehlten Ricciardo etwas mehr als neun Zehntelsekunden.

Seidl bilanziert: "Wir machen die richtigen Schritte. Gleichzeitig nehmen wir zur Kenntnis, dass es auch Ferrari und AlphaTauri gelungen ist. Die ersten Runden von AlphaTauri im Qualifying waren ein Schock für uns. Wir dachten, dass die Jungs nahe an den Red Bulls sein. Wir konnten uns zurückkämpfen und waren sehr nah an ihnen dran."